2014 mehr Tests? Meinungen gehen auseinander

Während Ross Brawn wegen der neuen Motoren 2014 ein verändertes Testprogramm fordert, meint James Allison, dass zusätzliche Testtage nicht notwendig sind

(Motorsport-Total.com) - In dieser Saison begannen die Wintertests der Formel 1 knapp sechs Wochen vor dem Saisonauftakt in Melbourne. Für die meisten Teams bieten die zwölf geplanten Testtage ausreichend Gelegenheit, die Autos zu erproben und standfest zu machen. In der kommenden Saison, wenn die neuen 1,6-Liter-V6-Turbomotoren eingeführt werden, könnte das jedoch anders aussehen. Dann benötigen die Teams möglicherweise mehr Zeit, um Kinderkrankheiten der Aggregate auszusortieren. Daher laufen hinter den Kulissen Diskussionen über eine Änderung des Testprogramms.

Titel-Bild zur News: Mercedes-V6-Turbomotor für die Formel-1-Saison 2014

Mercedes fordert wegen der neuen Motoren einen früheren Testauftakt Zoom

"Es gibt nützliche Diskussionen hinsichtlich der Herausforderung, die sich in Bezug auf den Motor 2014 darstellt", sagt Mercedes-Teamchef Ross Brawn. Die neuen Motoren erst im Februar auf der Rennstrecke zu testen, erscheint dem Briten zu spät: "Aus Sicht eines Motorenlieferanten ist es schwierig, erst im Februar zu testen, wenn im März das erste Rennen stattfindet. Wir beliefern noch dazu drei Teams."

"Dieser Motor beinhaltet viele neue Technologien, die wir in den Griff bekommen müssen", so Brawn, der gemeinsam mit den Mitbewerbern an einer Lösung des Problems arbeiten will. "Ferrari und Renault sitzen im gleichen Boot. Wir schauen uns an, welche Lösungen sich dafür anbieten, aber alle sind sich einig darüber, dass es vielleicht eine bessere Lösung gibt, eventuell ja einmalig für 2014." Der Mercedes-Teamchef fordert nicht zwangsläufig mehr Testtage, plädiert aber dafür, früher im Jahr mit den Tests zu beginnen.

"Ich rechne nicht damit, dass die Motoren dieses Jahr getestet werden, aber vielleicht kann man das Testprogramm 2014 vorziehen, um den Motorenherstellern bei dieser enormen Herausforderung zu helfen", so Brawn. In diesem Fall wäre ein Test in Europa unwahrscheinlich, denn auch in Spanien oder Portugal kann das Wetter im Januar noch sehr unbeständig und kalt sein. Eine Alternative wäre, die Tests beispielsweise in Bahrain oder Abu Dhabi auszutragen, wo stabile Wetterbedingungen garantiert wären.

Das allerdings wäre für die Teams mit einem erhöhten Aufwand und entsprechenden Kosten verbunden: "Natürlich verursacht ein solcher Test Kosten", gibt Red-Bull-Teamchef Christian Horner zu bedenken. "Aber unter dem Strich wäre es vielleicht eine gute Investition, um sicherzustellen, dass die Motoren beim ersten Rennen zuverlässig arbeiten", so Horner. "Es wäre aus vielerlei Hinsicht sinnvoll."


Fotos: Mercedes-Motorenfabrik in Brixworth


James Allison, Technischer Direktor von Lotus, glaubt jedoch nicht, dass zusätzliche oder frühere Tests notwendig sind. Viele Versuche könne man in der Fabrik simulieren. "Die Prüfstände geben uns Aufschluss darüber, ob der Motor oder das Getriebe zuverlässig arbeiten", so Allison. "Die Kühlung wird 2014 eine Herausforderung, aber da hilft uns der Windkanal." Was die Frage der Zuverlässigkeit betrifft, seien Tests auf der Rennstrecke nicht notwendig. "Es ist nicht notwendig, das Auto auf die Strecke zu bringen, damit es funktioniert. Bei den Tests würde es nur um die Performance gehen."

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