• 21.04.2018 12:06

  • von Stefan Ehlen & Adam Cooper

Motorenkontingent: Nur Renault befürchtet Strafen

Nur drei Antriebseinheiten für die komplette Formel-1-Saison 2018 stellen vor allem Renault als Motorenlieferant vor große Schwierigkeiten

(Motorsport-Total.com) - Effizienz, Zuverlässigkeit und Kosteneinsparung sind die Zauberworte für die Motorenformel der Saison 2018. Denn pro Fahrer und Fahrzeug stehen in diesem Jahr nur drei komplette Antriebsstränge zur Verfügung. Damit müssen alle 21 Grands Prix absolviert werden. Wem dieses Kontingent nicht ausreicht, der darf nachrüsten - aber bezahlt den Preis dafür in Form von Startplatzstrafen. Im Titelkampf könnte dies einen entscheidenden Nachteil darstellen.

Titel-Bild zur News: Honda-Motor 2017

Zünglein an der Waage in der Formel 1 2018: die Antriebseinheiten Zoom

Dessen ist sich Red-Bull-Fahrer Daniel Ricciardo bewusst. Der Australier zählt zu den leidgeprüften Piloten im Formel-1-Feld: "Ich hatte im vergangenen Jahr schon einige Motorenstrafen. Dieses Jahr stehen uns noch weniger Antriebe zur Verfügung", sagt er und bezeichnet es als "wahrscheinlich", dass er im Saisonverlauf für zusätzliche Komponenten bestraft wird. Kein Wunder: Ricciardo fährt bereits mit seinem letzten Energiespeicher und hat von seinen drei Motoren bereits zwei eingesetzt. Das Jahr ist mit gerade mal drei absolvierten Rennen aber noch sehr jung.

Ob er sich bereits Gedanken mache, wie er am besten mit den wohl folgenden Strafen umgehen werde? Und: Ob es dann nicht klüger sei, gleich eine Strafversetzung in Kauf zu nehmen, statt mit alten Antrieben einen Defekt zu riskieren? "Damit werden wir uns früher oder später konfrontieren müssen", meint Ricciardo. "Auch wenn ich damit nicht sagen will, dass ein solches Szenario auch eintritt. Es fällt ohnehin schwer, schon jetzt darüber nachzudenken."

"Es hängt aber natürlich auch immer davon ab, wie sich deine Aussichten in der Meisterschaft darstellen", so der Red-Bull-Fahrer weiter. "Aber noch ist es zu früh für solche Gedankenspiele. Bleiben wir lieber optimistisch, dass wir es mit drei Antrieben bis nach Abu Dhabi schaffen."

Andernorts ist die Zuversicht spürbar größer. Ferrari-Pilot Sebastian Vettel etwa sagt: "Wir brauchen uns darüber derzeit keine Gedanken zu machen." Und auch Esteban Ocon von Force India, wo Mercedes-Antriebe genutzt werden, meint: "Wir wären schon vergangenes Jahr mit nur drei Einheiten durchgekommen, unsere Zuverlässigkeit ist also sehr gut. Hoffentlich bleibt das auch so."

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