• 09.11.2017 13:50

  • von Dominik Sharaf

"Kann es wie Vettel": Ferrari-Junior will Wehrlein verdrängen

Antonio Giovinazzi glaubt an eine Karriere wie Sebastian Vettel und Lewis Hamilton - 2018 will er bei Sauber den Stammplatz, den aktuell Pascal Wehrlein hält

(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Nachwuchsmann Antonio Giovinazzi möchte schon in der Saison 2018 als Stammfahrer in die Formel 1 aufsteigen - und möglicherweise Pascal Wehrlein seinen Platz im Sauber-Team wegnehmen. Der 22-jährige Italiener, der den Mercedes-Junior während seiner Zwangsspause im Frühling vertrat, zeigt sich im Gespräch mit der 'Gazzetta dello Sport' zuversichtlich: "Ich fühle mich nun noch besser vorbereitet als im vergangenen Winter", demonstriert Giovinazzi eine breite Brust.

Titel-Bild zur News: Antonio Giovinazzi

Antonio Giovinazzi mangelt es offenbar nicht an Selbstbewusstsein Zoom

Er hätte sich eine komplette Saison für Sauber schon 2017 vorstellen können, fügt er hinzu - trotz einer Blamage beim China-Grand-Prix, als er sein Auto bei praktisch identischen Unfällen an der selben Stelle des Kurses zweimal zerlegte. "Es war das schlimmste Wochenende meiner Karriere", winkt Giovinazzi ab. "Es ist in der wichtigsten Phase meiner Laufbahn passiert - als der Druck der Medien auf mir lastete. Ich will aber nicht behaupten, dass es mir im Kopf rumgegeistert wäre."

Vielmehr sei die (eigene) Erwartungshaltung vor dem Schanghai-Debakel zu hoch gewesen, die Enttäuschung hätte jedoch seine Entwicklung beschleunigt. An Selbstvertrauen mangelt es Giovinazzi offenbar nicht: "Ich selbst und meine Familie haben so viele Opfer gebracht. Die Formel 1 ist nicht Fußball, wo man für viele Vereine kicken kann. Ich habe immer geglaubt, dass ich es einem Vettel oder Hamilton gleichtun könnte. Auch sie haben es von Null zu großen Erfolgen gebracht."

Sollte Sauber-Teamchef Frederic Vasseur ebenfalls dieser Ansicht sein, würde es eng für Wehrlein. Ferraris zweite Hoffnung Charles Leclerc gilt für 2018 als gesetzt. Um das zweite Cockpit bei den Schweizern zanken der Besitzer-Protégé Marcus Ericsson, Giovinazzi und der frühere DTM-Champion, den die Vertragsverlängerung mit dem Antriebspartner in Bedrängnis gebracht hat.

Weil offenbar Ferrari-Boss Sergio Marchionne gerne ein Juniorteam mit ihm und Leclerc hätte, spielt Giovinazzi die Karte Patriotismus: "Ich war in meiner Karriere immer ein 'Zigeuner', aber jetzt lebe ich nahe Maranello, bin fast jeden Tag in der Fabrik und fühle mich dort fast zu Hause."