• 20.07.2017 13:18

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Shootingstar Ocon: Teamchef ist "schwer beeindruckt"

Force-India-Teamchef Vijay Mallya ist ein riesiger Fan seiner beiden Piloten: Sollten Ferrari oder Mercedes anklopfen, würde ein Wechsel möglich gemacht

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Abgang von Nico Hülkenberg zu Renault hat Force India sehr schnell adäquaten Ersatz für den Deutschen gefunden. Mercedes-Zögling Esteban Ocon wechselte zu den Indern und überzeugt seither mit starken Leistungen. In der WM-Wertung liegt der junge Franzose mit 43 Punkten nur neun Zähler hinter seinem erfahrenen und hoch eingeschätzten Teamkollegen Sergio "Checo" Perez (52 Punkte).

Titel-Bild zur News: Esteban Ocon

Hat sich bei Force India sofort etabliert: Mercedes-Youngster Esteban Ocon Zoom

"Ich bin sehr beeindruckt", sagt Force-India-Teamboss Vijay Mallya über seinen neuen Schützling. Im vergangenen Herbst und Winter machte sich der Inder die Entscheidung mal wieder nicht leicht. Auch Pascal Wehrlein waren gute Chancen auf das Force-India-Cockpit eingeräumt worden. Doch bei Testeinsätzen überzeugte der Franzose. "Die Entscheidung war nicht so leicht, denn es waren einige vielversprechende Talente verfügbar", sagt Mallya, der sich über die Wahl Ocon freut.

"Esteban hatte gerade mal sechs Grands Prix auf dem Buckel, und diese hatte er im Manor-Team bestritten. Dann kommt er zu uns und ist sofort voll dabei, fährt in Australien im ersten Rennen sofort in die Punkte. Das hat mich wirklich extrem beeindruckt", so der Teamboss, der unbedingt einen Hülkenberg-Nachfolger suchte, der Sergio Perez Beine machen kann. "Checo ist ein sehr schneller und erfahrener Pilot. Ich bin froh, dass ihn Esteban derart unter Druck setzen kann."

Ocon hat langen Vertrag: Und wenn ein Topteam anklopft?

"Je älter er wird, desto besser wird er werden. Alle wissen, wie wichtig Erfahrung in diesem Sport ist. Dass er ganz besonderes Talent besitzt, hat mittlerweile jeder gesehen. Ich bin sehr froh, dass wir ihn haben", sagt Mallya. Der Inder gibt offen zu Protokoll, dass Ocon bei seinem Team einen "mehrjährigen Vertrag" unterzeichnet hat. "Wenn wir einen neuen Fahrer hinzugeholt haben, dann habe ich das immer spät kommuniziert und entschieden. Wenn einer bei uns bleiben wird, dann sage ich das immer frühzeitig."

Sind Perez und Ocon fest für 2018 gesetzt? Offenbar. Was aber passiert, wenn das Transferkarussell noch einmal Schwung aufnimmt und Chancen bei Topteams entstehen? "Solche Spekulationen gibt es doch jedes Jahr", sagt Mallya. "Ich gehe aber mal davon aus, dass unsere Piloten bei uns glücklich sind. Wir geben ihnen ein gutes Rennauto. Wenn aber tatsächlich bei Mercedes oder Ferrari ein Platz frei werden sollte und einer unserer Jungs dort die Chance bekommen könnte, dann würde ich niemals im Weg stehen."


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Allerdings gilt diese Aussage tatsächlich nur bei einer etwaigen Anfrage aus den beiden aktuellen Formel-1-Spitzenteams. Red Bull oder McLaren müssen nicht einmal fragen. "Alle anderen Teams dürften kaum interessant sein", ist der indische Geschäftsmann von der Attraktivität seiner Formel-1-Mannschaft überzeugt. "Sie haben bei uns alles, was sie brauchen. Sie haben Spaß mit dem Team, mit den Kollegen und sie lieben es, für uns zu arbeiten."