• 06.04.2017 10:33

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Spitze weit enteilt: Force India schreibt Saisonziel Top 3 ab

Robert Fernley beklagt sich über den Vorsprung der Topteams und führt ihn auf die Finanzen zurück - Sergio Perez sieht Force India nur als Nummer sieben

(Motorsport-Total.com) - Force India hat das Saisonziel, die Top 3 der Formel-1-Konstrukteurswertung zu attackieren, offenbar schon nach dem ersten Grand Prix des Jahres abgeschrieben. Co-Teamchef Robert Fernley bekennt im Gespräch mit 'Autosport', dass Mercedes, Ferrari und Red Bull in Sachen Leistung nicht mehr einzuholen zu seien. "Und ich denke, es wird noch schlimmer", bläst der Brite die Backen auf. "Das ist beunruhigend und das, was Liberty wohl veranlasst, bezüglich der Show besorgt zu sein."

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Sergio Perez wünscht sich eine bessere Startposition für das China-Rennen Zoom

Es geht Fernley also nicht nur um die Aussichten seiner ehrgeizigen Privattruppe, sondern um die Königsklasse im Allgemeinen. "Hoffentlich widmet man sich dem in den kommenden Monaten", fordert er ein Umdenken. Unter anderem bei der Einnahmeverteilung, wie sie Formel-1-Sportchef Ross Brawn angedeutet hat. "Im Moment geht es nur darum, wie viel Geld man ausgeben kann", beklagt sich Fernley. Er sieht die Großen etatmäßig enteilt: "Der Unterschied ist lächerlich groß."

Klar ist: Eine solche Reform benötigt Zeit und - soll sich vor dem Auslaufen der aktuellen Verträge im Jahr 2020 etwas tun - einen Konsens unter den Mannschaften, den es aufgrund unterschiedlicher Voraussetzungen und Brieftaschen kaum geben wird. "Innerhalb der laufenden Saison wird man nichts tun können", befürchtet Fernley und sieht für seine Farben kein Vorankommen, was die Attacke auf die Platzhirsche angeht: "Wir stehen eben da, wo wir stehen", zuckt er mit den Schultern.

Seine Piloten beurteilen die Situation weniger kritisch: "Wir waren viel besser als wir erwartet haben", blickt Sergio Perez auf Rang sieben in Melbourne zurück und erhofft sich, dass die Inder ähnliche Fortschritte machen wie mit den B-Autos der Vergangenheit. "Wir müssen jetzt alle Chancen nutzen, bis wir unser verbessert haben", erklärt der Mexikaner. Dabei geht es bei Force India allen voran um das Gewicht, das beim VJM10 lange zu hoch war. Mittlerweile will man das Problem in den Griff bekommen haben. Ein weitere Reduktion würde es erlauben, mit dem Ballast zu spielen.


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Esteban Ocon erklärt uns vor dem Großen Preis von China den Shanghai International Circuit Weitere Formel-1-Videos

Perez erkennt im Qualifyingtrimm und im Rennspeed Probleme. "Wir sind nur das siebtschnellste Team", bekennt er. Langsamer sind also nur Sauber, McLaren und Renault. Esteban Ocon, der Haas und Toro Rosso auf Augenhöhe sieht, betont die Schwierigkeiten im Zeittraining und erhofft sich für das China-Rennen eine bessere Ausgangsposition: "Bei den Abläufen im Freien Training lief etwas falsch. Wir haben Dinge zu spät verstanden", bedauert der Frischling und nimmt sich selbst in die Pflicht: "Es wird mit mehr Erfahrung einfacher", blickt Ocon voraus.