Elektronikproblem: Williams mit Anlaufschwierigkeiten

Williams konnte sein Potential beim Trainingsauftakt in Melbourne noch nicht ausschöpfen: Lance Stroll nimmt Fahrstunden - Felipe Massa rollt aus

(Motorsport-Total.com) - Probleme wie diese hat man lieber bei den Tests als am ersten Rennwochenende: Bei Trainingsauftakt zum Grand Prix von Australien gelangen Felipe Massa nur insgesamt 34 Runden, weil sein Williams im zweiten Training mit einem Elektronikproblem auf der Strecke stehen blieb. Teamkollege Lance Stroll war bei seinem ersten Einsatz als Stammpilot außerdem mit Fahrstunden beschäftigt. Dem Team fehlt es daher an Erfahrung auf dem Qualifying-Reifen. Man ist dennoch guter Dinge.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Früher Feierabend: Felipe Massa kam im zweiten Training nicht weit Zoom

"Ich war plötzlich im Leerlauf", beschreibt Massa sein Unglück schon eine halbe Stunde nach dem Beginn der Nachmittags-Session. "Der Motor hat nicht mehr reagiert und ich konnte keinen Gang mehr einlegen. Bei den Tests konnten wir noch tausende Kilometer ohne Probleme fahren. Deswegen glaube ich nicht, dass es etwas Ernstes ist. Ich konnte nur leider nicht genug fahren."

Beide Piloten verweigern eine erste Einschätzung ihrer Performance im Vergleich zum Rest des Feldes. Dafür habe man zu wenig vom Potenzial ausschöpfen können. Immerhin: Im ersten Freien Training war Massa mit einer Zeit von 1:26.142 Minuten in den Top 10. Auf Platz sieben war er knapp zwei Sekunden langsamer als die Spitze. Stroll wurde am australischen Vormittag 13. und hatte dabei einen Abstand von 0,592 Sekunden auf Massa.

Lehrstunde für Stroll

"Lance' erstes Training ist gut verlaufen", lobt Williams' neuer Technischer Direktor Paddy Lowe. "Er ist es ruhig angegangen - Schritt für Schritt." Ein paar Instruktionen waren bei dem 18-Jährigen dabei noch nötig. So musste man ihn zum Beispiel über Funk darauf hinweisen, dass er in der Kurve nicht kuppeln soll. Es ist wohl nur ein Versehen gewesen.


Fotos: Williams, Großer Preis von Australien, Freitag


"Es war ein positiver Tag", zieht Stroll ein erstes Fazit. "Ich konnte viele Runden fahren und die Strecke kennenlernen. Wir haben uns lange auf dieses Wochenende vorbereitet und nun endlich ein Gefühl für das Auto zu bekommen war gut. Es war wichtig, dass wir einen problemfreien Tag hatten."

Der Kanadier nutzte den Trainingsauftakt für insgesamt 56 vorsichtige Lernrunden. Dabei war er nicht mit jeder zufrieden: "Der Nachmittag war durchwachsen. Der erste Lauf war okay, aber der zweite auf dem Ultrasoft-Reifen ging schief. Es gab gelbe Flaggen, ich musste die Runde abrechen und hatte auch noch Verkehr. Aber es war ja nur Training und morgen haben wir vor dem Qualifying ja auch noch eins."

Jetzt schon im Qualifying-Nachteil?


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Im zweiten Training kam Stroll auf eine Zeit von 1:26.525 Minuten. Damit war er immer noch knapp zwei Zehntelsekunden langsamer als Massa, der ja nur sechs Runden Zeit hatte. Den Brasilianer ärgert vor allem die wenige Zeit auf dem Ultrasoft-Reifen. Den hat er zwar mit wenig Benzin an Bord austesten können, was fürs Qualifying wichtig werden wird. Aber ausreizen konnte er die wichste Mischung des Wochenendes nicht. Der pinke Reifen könnte im Rennen über 20 Runden halten.

Massa wurde aber versprochen, dass sein Bolide schnell wieder für das dritte Training am Samstag hergerichtet werden kann. Und wenn Stroll seine Lehrstunden ausgewertet hat, will auch er Gas geben. "Alles in allem war es aber ein ermutigender Tag für uns", balanciert Lowe vielversprechend seinen ersten Arbeitseinsatz.