• 22.02.2017 07:59

  • von Daniel Halder

Deutschland vs. Finnland: Bottas über kulturelle Unterschiede

Der Mercedes-Neuling hält viel von der typisch deutschen Ordnung und Pünktlichkeit - Mit Disziplin will er gegen Platzhirsch Lewis Hamilton bestehen

(Motorsport-Total.com) - Als Nachfolger von Nico Rosberg tritt Neu-Mercedes-Pilot Valtteri Bottas in große Fußstapfen. Nicht nur, dass Rosberg im vergangenen Jahr die Formel-1-Weltmeisterschaft gewinnen konnte. Der 31-Jährige erreichte während seiner Karriere auch 23 Grand-Prix-Siege und 30 Pole-Positionen. Auf beides wartet Bottas, der seit 2013 als Stammfahrer in der Königsklasse fährt, noch. Trotz aller Unterschiede gibt es aber auch einige Gemeinsamkeiten zwischen dem alten und dem neuen Mercedes-Piloten.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas

Valtteri Bottas absolvierte vor wenigen Tagen seinen Antrittsbesuch in Stuttgart Zoom

Beide wechselten vom Williams-Rennstall zu den Silberpfeilen - und natürlich verbinden sie ihre finnischen Wurzeln. Während Bottas aus Südfinnland stammt, ist es bei Kosmopolit Rosberg Vater Keke, der aus dem hohen Norden Europas kommt.

In der vergangenen Woche besuchte Bottas zum ersten Mal die Daimler-Konzernzentrale in Stuttgart und machte Bekanntschaft mit der vielzitierten deutschen Ordnung. "Die Deutschen wollen die Dinge immer geregelt haben, am besten sofort. Sie lieben Ordnung. Ich bin in der Formel Renault für das deutsche Team Motopark gefahren und habe die Zeit sehr genossen. Damals war ich viel in Deutschland. Ich mag diese deutsche Denkweise, an alles mit Ordnung heranzugehen", sagt Bottas im Interview mit der 'Bild am Sonntag'.


Valtteri Bottas in Stuttgart

Sogar eine Gemeinsamkeit zwischen Finnen und Deutschen will er erkannt haben: "Außerdem heißt es immer, ich wäre sehr pünktlich. Da unterscheiden sich die Finnen und die Deutschen kaum", so seine Meinung. Dem Klischee vom stillen Finnen, dem auch der Neo-Mercedes-Pilot in den Augen vieler entspricht, will er dagegen gar nicht erst widersprechen: "Ich glaube, Finnen sind stiller und mehr in sich gekehrt. Dafür sprechen wir Finnen Probleme gerne direkt an und sagen sofort, wenn uns etwas nicht passt", sagt der 27-Jährige.

Und so ist er auch keineswegs gewillt, im sich anbahnenden teaminternen Duell mit Lewis Hamilton klein beizugeben: "Ich will und werde zeigen, was ich kann", gibt er sich kämpferisch und wenig reserviert. Apropos Klischee: Zu einer guten finnischen Sauna sagt auch Bottas nicht nein. "Wenn ich in Finnland bin, gehe ich jeden Tag." Und dann darf es für den kühlen Nordeuropäer auch mal so richtig heiß werden. "Um die 100 Grad" betrage die Temperatur bei seinen Saunagängen.

Als Wink mit dem Zaunpfahl für Hamilton, dass dieser sich warm anziehen dürfe, will er das aber nicht verstanden wissen. Und auch auf die obligatorische Frage, wem er keinesfalls in der Sauna begegnen möchte, gibt er sich dann doch wieder typisch zurückhaltend: "Fragen sie mich später noch mal. Vor dem ersten Rennen fällt mir da keiner ein", weicht er schmunzelnd aus.