Romain Grosjean: Haas könnte auch eigenes Auto bauen

Haas-Pilot Romain Grosjean glaubt, dass sein amerikanischer Arbeitgeber die Mittel hätte, auf italienische Unterstützung zu verzichtet - Er schwört aber selbst auf Ferrari

(Motorsport-Total.com) - Das Hauptquartier in den USA, die operative Basis in Großbritannien und die Herstellung in Italien: Als Neueinsteiger hat das Haas-Team in der vergangen Saison aus drei Richtungen angegriffen. Das viel kritisierte Konzept ging auf - den Amerikanern gelang auf Anhieb Platz acht unter den Konstrukteuren. Hinter ihnen liegen nun 21 lehrreiche Rennwochenenden. Und Stammpilot Roman Grosjean ist sich sicher, dass man schon gar nicht mehr auf so viel Unterstützung angewiesen ist.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean fühlt sich in dem amerikanischen Team wohl Zoom

"Wir haben in Kannapolis eine Fabrik, die bereit dafür ist, ein Formel 1 Team zu beherbergen und das Auto selbst zu bauen", sagt er gegenüber Autosport. "Aber im ersten Jahr kann man nicht alles selbst machen. Dafür sind die Autos zu komplex."

Kannapolis liegt im US-Bundesstaat North Carolina und war von Teamgründer Haas als Standort für alle Königsklassen-Geschäfte geplant. Aber das Motorsportherz schlägt nun einmal in Großbritannien, wo nach Manors Pleite 2014 eine passende Fabrik frei geworden war. Von dort aus ist es auch nicht so weit nach Italien. Dort liefert Ferrari Motor, Getriebe, soweit viele mechanische und hydraulische Teile. Dallara liefert das Chassis.

Was sich als das perfekte Modell für einen Neueinsteiger herausgestellt hat, soll nun erst einmal so weiter geführt werden. Bis man auf eigenen Beinen stehen könne, müsse erst noch mehr technisches Knowhow und ein besseres Personal-Management erlangt werden, heißt es von Gene Haas und Teamchef Günther Steiner.

Grosjean ist das Recht. Im Hinblick auf seine eigene Karriere und Ausblick auf einen Topteam-Platz genießt er die Nähe zu Ferrari: "Wenn wir es hinbekommen würden, gleich hinter Ferrari zu landen, wäre ich zufrieden. Es ist eine tolle Erfahrung, mit Ferrari zusammenzuarbeiten und die Ingenieure, sowie das System kennenzulernen. Die meisten unserer Teile stammen von ihnen und es interessant zu sehen, an was sie arbeiten und wie ich dabei helfen kann. Ohne sie wären wir nicht dort, wo wir jetzt sind."