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  • 27.01.2017 12:45

  • von Roman Wittemeier

Lamborghini in die Formel 1? Der Traum von Domenicali

Lamborghini-Boss Stefano Domenicali und seine anhaltende Formel-1-Liebe: Die italienische Marke könnte in die Grand-Prix-Szene zurückkehren, wenn...

(Motorsport-Total.com) - Vor dem Hintergrund der Insolvenz des britischen Formel-1-Rennstalls Manor müssen sich die Verantwortlichen der Szene einige Gedanken über den Umfang des Starterfeldes in der "Königsklasse" machen. Den amerikanischen Eignern der Formel 1 geht es für die Zukunft um eine verbesserte Show und um mehr Rennen - unter anderem auf dem US-Markt. Mit nur 20 Autos wird man die Amerikaner kaum von den Sitzen reißen können. Doch welche Teams sollen hinzukommen?

Titel-Bild zur News: Lamborghini Logo

Lamborghini will die Gegner auch im Motorsport auf die Hörner nehmen Zoom

Zuletzt wurde oft über eine mögliche Rückkehr der Marke Alfa Romeo in die Formel 1 spekuliert. Konzernboss Sergio Marchionne hatte entsprechende Gerüchte immer wieder selbst befeuert. Alfa Romeo sei als B-Team von Ferrari denkbar, so der Italo-Kanadier. Eine weitere italienische Marke hat eine Formel-1-Geschichte: Lamborghini. Der Sportwagenhersteller aus Sant'Agata war von 1989 bis 1993 als Motorenlieferant engagiert, 1991 versuchte man sich erfolglos mit einer Werksmannschaft (alle Infos in der Formel-1-Datenbank!).

Die Statistik von Lamborghini fällt äußerst bescheiden aus. Insgesamt steht nur ein einziger Podestplatz zu Buche, den Aguri Suzuki 1990 in einem von Larrousse eingesetzten Lola-Lamborghini abstauben konnte. Seit dem Abschied Ende 1993 aus der Formel 1 war es ruhig geworden um die italienische Marke. Nun aber ist Stefano Domenicali neuer Boss in Sant'Agata. Der 51-Jährige ist auch nach seiner Karriere als Ferrari-Teamchef immer noch großer Formel-1-Fan.

Auf die Frage der spanischen Sportzeitschrift 'As', ob er sich ein Comeback von Lamborghini in der Formel 1 vorstellen könnte, entgegnet Domenicali: "Dieses Thema ist in meinem Herzen. Motorsport wird immer zu Lamborghini gehören. Sollte sich die Formel 1 verändern und wir in unserem Unternehmen die entsprechende Stärke besitzen, dann sollte man sich fragen: 'Warum nicht?' Es könnte passieren. Aber derzeit sind die Kosten zu hoch. Sobald sich das ändert, kann man darüber nachdenken."


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Domenicali spricht in seinen Aussagen nicht über die nähere Zukunft. Die Formel-1-Verträge, in denen die Geldausschüttungen verankert sind, laufen erst Ende 2020 aus. An den finanziellen Rahmenbedingungen wird sich bis dorthin kaum etwas ändern. Lamborghini plant derzeit einen Einstieg in die GTE-Klasse der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC), hat aber auch dafür noch keine ausreichenden finanziellen Mittel. Außerdem: Lamborghini ist eine Audi-Tochter und somit unter dem Dach des Volkswagen-Konzerns. In Wolfsburg hatte die Formel 1 in den zurückliegenden Jahrzehnten nie allzu viele Freunde.