• 26.11.2016 17:07

  • von Juliane Ziegengeist & Dominik Sharaf

Sebastian Vettel sicher: "Wir können Red Bull schlagen"

Zumindest einen Red Bull kann Ferrari beim Qualifying in Abu Dhabi hinter sich lassen - Sebastian Vettel will beim Saisonfinale der Formel 1 aufs Podest

(Motorsport-Total.com) - Noch am Samstagmorgen hatte sich Ferrari-Pilot Sebastian Vettel im dritten Freien Training mit einem Satz Ultrasofts an die Spitze der Zeitentabelle setzen können - vor Max Verstappen im Red Bull, Ferrari-Teamkollege Kimi Räikkönen und den beiden Silberpfeilen. Doch weil letztere im Qualifying ihre Motorenleistung erfahrungsgemäß noch einmal nach oben drehen, rückte die erste Startreihe in Abu Dhabi für die Scuderia abermals in weite Ferne.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel will die Formel-1-Saison 2016 mit einem Podest abschließen Zoom

Zwar sah es beim letzten Qualifying der Formel-1-Saison 2016 im finalen Umlauf von Vettel nach zwei Sektoren tatsächlich kurz danach aus, als könne der Deutsche den Sprung in Startreihe eins schaffen, doch der letzte Sektor verhagelte diesen Traum. "Auf der letzten schnellen Runde hatte ich einen schlechten letzten Sektor, sonst hätte es vielleicht für P3 gereicht", gibt der 29-Jährige selbst zu.

Am Ende reichte seine Bestzeit von 1:39.661 Minuten nur für den fünften Startplatz, denn neben beiden Mercedes schlüpfte mit Daniel Ricciardo auch noch ein Red Bull durch. Auf ihn folgen Räikkönen und Vettel. Aber woran lag dessen verkorkster letzter Sektor? "Ich hatte eine Ecke drin und Max hat seine Runde abgebrochen. Da habe ich ein bisschen den Rhythmus verloren und der letzte Sektor ist generell sehr heikel", erklärt der Ferrari-Pilot.

Letzter Sektor verhagelt Vettel Top-3-Platzierung

Tatsächlich war Verstappen im besagten Sektor neben der Strecke, schaffte selbst keine Verbesserung mehr und löste gelbe Flaggen aus. Doch Vettel betont: "Ihn trifft keine Schuld." Die komplette Session über sei er mit der Balance seine Autos nicht hundertprozentig zufrieden gewesen: "Wir haben uns ein bisschen schwer getan. Das Auto war gut und auch schnell, aber es war schwierig, es auf eine Runde zusammenzubringen."


Großer Preis von Abu Dhabi

Zwar sei es gegen Ende hin immer besser geworden, doch das reichte nicht mehr. "Wir waren vielleicht einen Tick zu aggressiv fürs Qualifying und deswegen kam es immer mehr zu uns, aber es war einfach zu spät", gibt Vettel zu. "Wenn überhaupt haben wir uns am Abend stärker eingeschätzt im Vergleich zum Nachmittag. Deswegen ist es ein bisschen überraschend, aber wie gesagt, vielleicht waren wir einen Tick zu aggressiv."

Dennoch ist sich der Deutsche sicher: "Wir hatten das Tempo, um Red Bull zu schlagen. Am Ende fehlte nur ein Quäntchen." So sieht es auch Teamkollege Räikkönen, der von Ricciardo noch nach Ablauf der Session geschnappt wurde - und das mit gerade einmal 15 Hundertstelsekunden Vorsprung für den Red-Bull-Piloten. "Es war ein enger Kampf um den dritten Platz. Hier und da hätten wir sicher noch etwas schneller sein können", so der Finne.

Räikkönen: Reifenwahl bei Red Bull kein Vorteil

"Die Chance war da, aber wir müssen mit dem zufrieden sein, was wir haben. Das Auto hat gut funktioniert", sagt er weiter. Dass Red Bull dank einer anderen Qualifying-Strategie mit den Supersofts und damit den etwas härteren Reifen als Ferrari ins Rennen gehen wird, hält er für keinen Vorteil: "Ich glaube, der Unterschied zwischen diesen beiden Reifen ist nicht allzu groß. Es kommt vielmehr darauf ein, einen guten Start zu haben."


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Etwas anders sieht es Vettel: "Wir denken, wir sind auf den richtigen Reifen, um ins Rennen zu starten. Wir sollten am Start etwas stärker sein. Leider ist der Weg bis zur ersten Kurve nicht sehr lang. Aber es sollte ein Vorteil sein." Generell ist der Deutsche überzeugt, die Red Bulls im Rennen schlagen zu können: "Die Pace ist gut. Ich denke, wir haben auf jeden Fall ein Wörtchen mitzureden, wenn's um das Podium geht."

Und wenn sich die Chance ergeben sollte, sich zwischen die Silberpfeile zu schieben, würde Vettel natürlich zugreifen. "Wir wollen das Optimum herausholen, ob da nun ein Silberner davor ist oder nicht, ist eigentlich wurst", sagt Vettel freiheraus. Welcher der Mercedes-Piloten den WM-Kampf am Ende für sich entscheiden wird, sei ihm ebenso "wurst". "Bei mir geht's um den vierten Platz, den versuche ich zu halten", so der Deutsche.