• 27.11.2016 21:23

  • von Dieter Rencken & Benjamin Horbelt

Nach erneutem Crash: Sainz fordert Umdenken bei Palmer

Jolyon Palmer berührt in Abu Dhabi erneut einen Toro-Rosso-Boliden im Rennen - "Das sollte ihn nachdenklich machen", schimpft Carlos Sainz nach seinem Aus

(Motorsport-Total.com) - Für die Toro-Rosso-Verantwortlichen dürfte mit Blick auf den Renault-Piloten Jolyon Palmer ein Déjà-vu eingetreten sein. Nachdem der Renault-Pilot bereits beim Großen Preis von Brasilien vor zwei Wochen im Regenchaos den Boliden von Daniil Kwjat berührte, traf es in Abu Dhabi dessen Teamkollegen Carlos Sainz in der 42. Runde.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Carlos Sainz ärgert sich nach dem Crash mit Jolyon Palmer über dessen Fahrweise Zoom

"Es war ein gutes Rennen - bis zum Unfall. Wir haben danach Leistung verloren", ärgert sich der leidgeplagte Sainz über die Berührung mit dem Renault-Boliden. "Wir mussten die schnellere Spitzengruppe mit den Red-Bull-Boliden in der siebten Runde vorbeiziehen. Ich vermute, er hat dann die Kontrolle über seinen Wagen verloren. Das ist wirklich schade, aber das ist Motorsport."

Zwar gaben wenig später die Rennkommissare Palmer die Schuld an der Kollision, das Rennen war für den Spanier dennoch gelaufen. Bei dem Crash flogen Teile seines Diffusors weg. Sainz konnte zudem kaum noch richtig schalten. "Die Fünf-Sekunden-Strafe macht die Sache nicht besser, aber ich glaube, er hat den Fehler eingesehen. Ich habe jetzt kein Problem mit ihm, aber er sollte zukünftig vorsichtiger sein. Er hat innerhalb von zwei Rennen zwei Toro-Rosso-Boliden erwischt, das sollte ihn nachdenklich machen", schimpft der Rennfahrer über Palmer und kritisiert zugleich dessen übermotivierte Fahrweise.

Die Toro-Rosso-Crew versuchte zunächst den Schaden an der Box zu beheben. Doch bei der Kollision wurde auch die Aufhängung beschädigt, was für den 22-Jährigen das Ende der Formel-1-Saison 2016 bedeutete. Für den Briten hatte die auferlegte Fünf-Sekunden-Strafe kaum eine Konsequenz, da der Renault-Pilot zu diesem Zeitpunkt sowieso Letzter im Fahrerfeld war.

"Ich kämpfte da mit meinem Grip, war auf der Innenseite und konnte ihm nicht mehr ausweichen", rechtfertig Palmer seine Fahrweise während des Manövers mit Sainz. "Ich versuchte, Carlos zu überholen, als sich eine Lücke ergab. Aber er bremste ein bisschen früh. Ich hatte da keinen Grip, was die Sache nicht einfacher machte. Das ist echt schade. Ich konnte den Boliden nicht mehr stoppen. Das tut mir für ihn leid." Während für die Toro-Rosso-Crew die Formel-1-Saison unfreiwillig früh zu Ende ging, beendete der Renault-Pilot den Grand Prix auf dem 17. und zugleich letzten Rang.