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Scharfe Kritik: Toto Wolff macht sich über Gutierrez lustig

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ärgert sich wieder einmal über Esteban Gutierrez, der sich nicht richtig überrunden ließ - Haas-Teamchef sieht kein Problem

(Motorsport-Total.com) - Der Sieg von Nico Rosberg hing heute am seidenen Faden. Der Deutsche musste in den Schlussrunden alles aus seinem Mercedes holen, um dem anstürmenden Daniel Ricciardo (Red Bull) zu entfliehen, der auf frischeren, weicheren Reifen angeflogen kam. In seinem Kampf um jede Zehntelsekunde konnte Rosberg dabei vor allem eines nicht gebrauchen: störende Hinterbänkler.

Titel-Bild zur News: Esteban Gutierrez

"Lieber Kerl", aber im Kreuzfeuer der Kritik: Esteban Gutierrez Zoom

Wenn sie DRS spenden, dann wird das gerne mitgenommen, doch wenn sie auch nur für einen kurzen Augenblick zur rollenden Schikane werden, dann ist der Ärger groß. Ein Lied kann davon Esteban Gutierrez (Haas) singen, der in den vergangenen Wochen schon häufig beschuldigt wurde und sich sogar einen Stinkefinger von Lewis Hamilton gefallen lassen musste. Auch heute stand der Mexikaner wieder im Blickpunkt.

Denn der Haas-Pilot war im entscheidenden Moment wieder auf der Bahn, als Rosberg von hinten angeflogen kam - sehr zum Ärger von Motorsportchef Toto Wolff. "Es gibt einen Kampf um den Rennsieg, bei dem zwei Jungs um jede Zehntelsekunde kämpfen - und dann hat man einen Kerl, der herumcruist und sich in das Rennen einmischt", schüttelt der Österreicher den Kopf. "Es scheint immer derselbe zu sein."

Seiner Ansicht nach habe Gutierrez heute wieder einmal zu spät auf blaue Flaggen reagiert und damit Rosbergs Sieg in Gefahr gebracht. Gutierrez befand sich heute im Kampf mit Felipe Massa (Williams), doch während der Brasilianer brav Platz machte, sei das beim Mexikaner anders gewesen. "Felipe ist aus dem Weg gefahren, und Esteban, der ein echt lieber Kerl ist, hat weiter gecruist und den größer werdenden Abstand zu Felipe genossen", sagt Wolff und nimmt es mit Ironie: "Gutierrez macht es zumindest für alle gleich und lässt niemanden überholen."

Das deckt sich mit den Aussagen anderer Fahrer wie Lewis Hamilton oder Daniel Ricciardo, die an Gutierrez' Fahrmanövern verzweifelten. Doch Teamchef Günther Steiner verteidigt seinen Fahrer: "Ich finde, im Moment nimmt er die Rolle des Sandsacks ein", stellt er sich vor ihn. Sein Schützling werde derzeit in eine Ecke gedrängt, nachdem Hamilton in Ungarn den Finger auspackte. "Ich halte das für keine angemessene Geste von einem Mercedes-Fahrer", sagt der Südtiroler.


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Am Verhalten Gutierrez' kann Steiner heute nichts Verwerfliches finden: "Er war ziemlich gut heute und hat gegen Massa gekämpft. Warum sollte er aus dem Weg fahren? Das tut er, wenn er es muss. Ich finde, dass er heute ziemlich fair war. Ich sehe kein Problem damit, was er tut." Dass Mercedes sich ständig beschwere, sei ihre Sache: "Sie haben ihre Meinung, wir haben unsere. Wir haben keine Strafe erhalten und die FIA hat sich nicht beschwert. Wenn sie ein Problem haben, müssen sie zu den Stewards." Und was sagt der Beteiligte Nico Rosberg dazu? "Nein, ich kann nichts Schlechtes sagen", winkt er ab.