• 25.09.2016 11:03

  • von Benjamin Horbelt

Honda-Motorenchef gibt zu: Wir arbeiten an zweitem Team

Honda-Motorenchef Yusuke Hasegawa möchte langfristig ein zweites Formel-1-Team ausstatten - "Aus betriebswirtschaftlicher Sicht haben wir im Moment keine Chance"

(Motorsport-Total.com) - Motorenhersteller Honda versucht die Präsenz in der Formel 1 auszubauen und langfristig ein zweites Team zu etablieren. "Im Moment haben wir keinen Spielraum mehr, um noch einem anderen Team Ressourcen zur Verfügung zu stellen, aber wir sollten so ein Hersteller werden", fordert Honda-Motorenchef Yusuke Hasegawa.

Titel-Bild zur News: Yusuke Hasegawa

Ein Team ist nicht genug: Honda-Motorenchef Yusuke Hasegawa will mehr Zoom

"Wir müssen mehr Ressourcen und eine bessere Organisation schaffen. Vielleicht können wir Ende des nächsten Jahres sagen, dass wir bereit sind, einen Motor für ein zweites Team zu erschaffen. Daran arbeiten wir", verrät der Japaner seine Pläne.

Dabei betont Hasegawa zugleich, dass Honda derzeit im Fahrerlager noch keine Gespräche mit den Teams führe, um mögliche Deals für Kundenmotoren einzutüten. Dennoch baue der Motorenhersteller neben McLaren im britischen Milton Keynes bereits sein Werk aus, um für zukünftige Kooperationen gut aufgestellt zu sein.

Firmenausbau in Milton Keynes steht an

"Im Moment fragt mich jeder, ob es irgendwelche Möglichkeiten gibt, dass Honda einen Motor beisteuert. Aber das ist nur so Plauderei. Wenn man das von der betriebswirtschaftlichen Sicht betrachtet, haben wir da keine Chance", ist sich der Honda-Motorenchef über den aktuellen Stand des geplanten Firmenausbaus bewusst.

Auf kurze Sicht realistischer ist dagegen Hondas Plan, die letzten drei verfügbaren Token für die finale Motorenweiterentwicklung möglicherweise schon in Malaysia zu nutzen. Jenson Button und Fernando Alonso sollten diese Weiterentwicklung schon möglichst zeitnah erhalten. Allerdings möchte Hasegawa vermeiden, ausgerechnet beim nahenden Heimrennen in Suzuka eine Motorenstrafe zu kassieren.


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Entwicklung ist gedanklich schon in 2017

"Ich glaube nicht, dass mir die Fans eine Strafe in Japan verzeihen würden. Dann wäre mir der Gang zur Strecke vermehrt," schmunzelt der Japaner. Nach der letzten Motorenausbaustufe in der Formel 1 2016, möchte sich Honda auf die neuen 2017er-Regeln einstellen.

Fernando Alonso

Fernando Alonso darf sich auf die finale Motorenausbaustufe freuen Zoom

Nach Aussage von Hasegawa sei dabei die meiste Entwicklung für die neue Saison bereits vollzogen. "Fast 80 bis 90 Prozent arbeiten bereits für das nächste Jahr", erklärt der Japaner und ergänzt: "Dennoch müssen wir unsere Zuverlässigkeit noch auf die Probe stellen. Aber in dieser Saison werden wir keine weiteren Designs und Entwürfe anfertigen," offenbart Hasegawa.