• 29.04.2016 08:23

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Williams-Boxenstopps: Schneller als die Fahrer erwarten

Williams hat das Tempo bei den Boxenstopps erheblich erhöht: Neue Radmuttern und Werkzeuge sorgen für Verbesserungen - Fahrer anfangs nicht auf Tempo eingestellt

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen zwei Formel-1-Saisons hat sich Williams mehrfach auf dem Weg zu Podestplätzen selbst im Weg gestanden. Die Briten, deren Auto 2014 und 2015 regelmäßig an der Spitze mitfahren konnte, verpassten bessere Ergebnisse oftmals durch langsame Boxenstopps. Beim Radwechsel verlor man im Vergleich zur direkten Konkurrenz viel Zeit und geriet somit immer wieder in unbefriedigende Situationen. Dies hat sich zur aktuellen Formel-1-Saison 2016 drastisch gewandelt.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Die Williams-Mechaniker trainieren die Boxenstopps immer wieder Zoom

Williams hat bei den Boxenstopps den Turbo eingebaut. Die Mannschaft aus Grove ist seit dem Saisonauftakt in Melbourne die schnellste beim Service. "Die wichtigsten Änderungen gab es an den Radmuttern und an den Schlagschraubern", sagt Felipe Massa. "Uns waren die Probleme in diesen Bereichen immer bewusst, aber wir haben es nicht auf die Schnelle ändern können. Zu diesem Jahr haben wir die neuen Versionen und schon ist die Situation eine ganz andere."

"Die Jungs beim Stopp sind die gleichen wie zuvor. Jetzt sind wir schnell und konstant. Wir hatten in diesem Jahr nur einmal einen kleinen Fehler drin. Da hat der Stopp 3,4 Sekunden gedauert. Das war ein negativer Ausreißer. Im vergangenen Jahr waren solche Stoppzeiten fast normal. Wir sind deutlich besser geworden", meint der Brasilianer. "Jetzt, da unsere gut trainierten Mechaniker auch die passenden Materialien und Werkzeuge haben, sind wir extrem schnell. Gut so", freut sich Valtteri Bottas.

"Im Mittelfeld, wo wir uns leider aktuell befinden, ist es so eng, dass uns schnelle Boxenstopps enorm helfen", sagt der Finne vor dem Grand Prix von Russland in Sotschi. "Beim ersten Stopp des Jahres war ich völlig von der Rolle. Als es so schnell ging, dachte ich, das müsse doch ein Fehler sein. Ich habe mich aber daran gewöhnt, bin nun immer sofort bereit für die Weiterreise", schmunzelt Bottas. Massa stimmt zu: "Im ersten Rennen war ich überrascht, wie schnell das geht. Ich habe dort Zeit verloren, weil ich damit nicht gerechnet hatte. In Bahrain und China hatte ich mich schon daran gewöhnt."