Durchwachsener Singapur-Auftakt für die Toro-Rosso-Rookies

Max Verstappen und Carlos Sainz haben ihre ersten Kilometer in Singapur hinter sich - Bei den Toro-Rosso-Rookies schlichen sich dabei erwartete Fehler ein

(Motorsport-Total.com) - In Singapur darf man weder klaustrophobisch sein, seine Fitness vernachlässigt haben noch Angst im Dunkel haben. Das haben nun auch die Rookies von Toro Rosso am eigenen Leib spüren können. Ihr erstes Outing auf dem anspruchsvollen Straßenkurs lief dementsprechend durchwachen ab. Bis zum Grand Prix am Sonntag gibt es noch einiges zu lernen.

Titel-Bild zur News: Max Verstappen

Für die Toro-Rosso-Piloten ist das Rennfahren in Singapurs Nacht Neuland Zoom

"Ich fahre hier zum ersten Mal, also musste ich im ersten Freien Training erst einmal die Strecke kennenlernen und wir haben es leicht angehen lassen", so Verstappen am europäischen späten Nachmittag und in der südostasiatischen Nacht nach den ersten Einheiten. "Ich habe die Wände nicht berührt, bin nicht in Schwierigkeiten geraten und konnte viel Erfahrung auf dem Kurs sammeln - das war das Wichtigste."

Beim Trainingsauftakt gelang dem Teenager eine Zeit von 1:49.466 Minuten, die ihn immerhin als Siebten auszeichnete (+1,471 Sekunden hinter der Bestzeit). In der zweiten Session fuhr er mit 1:47.427 die zehntschnellste Zeit (+1,285). "Das zweite Training fing gut an und die Performance war in Ordnung - vor allem auf dem weichen Reifen", so Verstappen. "Wir müssen aber noch ein wenig an der Balance mit der superweichen Reifenmischung arbeiten."

Sainz mit erster Berührung

Teamkollege Sainz hatte hingegen sichtbare Probleme mit den neuen Bedingungen. Der Spanier fiel in der ersten Trainingseinheit auf, weil ihm die Rennleitung unterstellte, unter gelben Flaggen nicht abgebremst zu haben. Die Angelegenheit konnte aber ohne Konsequenzen geklärt werden. In der Dunkelheit machte er eine erste Bekanntschaft mit den engen Streckenbegrenzungen.

"Das erste Training war sehr gut für uns", berichtet Sainz. "Wir haben unser Programm abspielen können und viel über die Strecke lernen können. Im zweiten Training ging es leider nicht so gut. Ich habe die Wand berührt und mir einen Reifenschaden zugezogen, der den Unterboden beschädigt hat. Wir mussten ihn wechseln, was mich Zeit gekostet hat. Es ist aber besser, dass es heute passiert ist, anstatt morgen oder am Sonntag!" Der 21-Jährige war insgesamt langsamer als Verstappen (je rund eine halbe Sekunde). Im ersten Freien Training fuhr er eine Zeit von 1:50.019 Minuten, im zweiten 1:48.012.


Fotos: Toro Rosso, Großer Preis von Singapur, Freitag


"Singapur hat eine sehr schwierige Strecke", gesteht Toro Rossos Leitender Renningenieur Phil Charles seinen jungen Piloten zu. "Man darf nicht vergessen, dass es 23 Kurven in einer Runde gibt. Da geht es darum sehr präzise, geschickt und sauber zu fahren. Man muss sich daran gewöhnen, um es richtig hinzubekommen. Das ist vor allem für Rookies schwierig - und wir haben zwei davon! In der Hinsicht haben es beide heute sehr gut hinbekommen."

Auch auf die physischen Herausforderungen im schwül-warmen Klima Singapurs sollen sich beide richtig vorbereitet haben. Charles räumt aber ein, dass es Sainz noch an Rhythmus auf dem Straßenkurz fehle und Verstappen sich noch im Reifenmanagement verbessern könne. Am Samstag haben sie dafür im dritten Freien Training noch eine Stunde Zeit zum Ausprobieren, bis es im Qualifying unter Flutlicht ernst wird.