• 20.05.2015 12:07

  • von Ben Anderson & Lawrence Barretto (Haymarket)

Daniel Ricciardo: Der Red Bull ist nicht mehr "überall stark"

Formel-1-Pilot Daniel Ricciardo unterstreicht, dass Red Bull den Rückstand auf den Geraden nicht mehr durch die Kurvengeschwindigkeit von einst wettmachen kann

(Motorsport-Total.com) - Schon als Red Bull mit Sebastian Vettel zwischen 2010 bis 2013 alle Fahrer- und Konstrukteurstitel einstrich, war das Team selten unter den Schnellsten an den Messpunkten für die Höchstgeschwindigkeit. Doch den mangelnden Topspeed konnte man damals meist in den Kurven wettmachen. Anno 2015 schlägt sich das Team mit mangelnder Performance sowie mit Zuverlässigkeitsproblemen herum. Sowohl Daniel Ricciardo als auch Daniil Kwjat benutzen im sechsten Rennen der Saison bereits die vierten von vier erlaubten Antriebseinheiten.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Auch wenn der Red Bull lahmt: An seiner Rolle als Teamleader hat Ricciardo Spaß Zoom

Ricciardo glaubt unterdessen, dass sowohl der Renault-Antriebsstrang als auch das Chassis bei Red Bull mit für den fehlenden Speed verantwortlich seien. "Wir sind mitnichten unter den Besten in den schnellen Kurven. Das ist für uns nicht optimal", so der Red-Bull-Pilot: "Im vergangenen Jahr fehlten uns auch die PS, aber das haben wir in ein paar Hochgeschwindigkeitskurven wieder wettgemacht. Ich glaube nicht, dass wir überhaupt in irgendeinem Bereich dazugewonnen haben. An manchen Stellen sind wir eventuell mal mit bei der Musik, aber im Moment sind wir nirgendwo stark."

Trotz der Probleme bei Red Bull beendete Ricciardo jedes Rennen der Saison 2015 in den Punkten und hat damit in der Gesamtwertung 20 Zähler Vorsprung vor Teamkollege Daniil Kwjat, der gerade seine zweite volle Formel-1-Saison bestreitet. In der Rolle des Teamleaders, die er seit dem Weggang von Sebastian Vettel zu Ferrari innehat, fühlt sich der Australier pudelwohl und profitiert zudem davon, dass er mit Red Bull eine Saison mehr auf dem Buckel hat als Neuzugang Kwjat: "Vielleicht versuche ich ein bisschen mehr, außerdem lastet etwas mehr Druck auf mir. Ich weiß, dass ich ein bisschen Mehr Erfahrung habe als Daniil und ich kenne die Jungs (das Team; Anm. d. Red.) etwas besser. Daher versuche ich, das kleine Prozent Extraleistung herauszuholen, wenn ich damit helfen kann."

An Motivation mangelt es dem Australier nicht. "Wenn ich meine Einstellung von heute mit der vor einem Jahr vergleiche, dann hat sich nichts geändert. Vielleicht ist es ganz natürlich, dass ich den Jungs Extrafeedback nach diesem außergewöhnlichen Jahr (2014; Anm. d. Red.) mit ihnen gebe", so Ricciardo, aber: "Die Resultate sind nicht ganz das, was wir wollten, aber die Herausforderung genieße ich immer noch. Wenn wir die Performance zurückbekommen, die wir uns vorstellen, glaube ich, dass es am Ende ein tolles Gefühl sein wird."


Großer Preis von Monaco