• 14.03.2015 10:58

  • von Ryk Fechner

Toro Rosso: Starker Auftritt der "Jungbullen"

Carlos Sainz jun. schaffte in seinem ersten Formel-1-Qualifying den Sprung in die Top 10 und auch Max Verstappen wusste bei seiner Premiere zu überzeugen

(Motorsport-Total.com) - Was sich bei den Wintertestfahrten schon abgezeichnet hatte, bestätigte sich beim ersten Qualifying des Jahres: Die Toro-Rosso-Piloten Carlos Sainz jun. und Max Verstappen können das Tempo des Mittelfeldes mitgehen und sollten im Rennen für Punkte gut sein. Vor allem Sainz jun., der mit Startposition acht gleich beim Einstand den Einzug in die Top 10 geschafft hat, ist zufrieden. Seine schnellste Runde von 1:28.510 Minuten war nur 0,181 Sekunden langsamer als die seines Vordermanns Daniel Ricciardo, der für das Red-Bull-Team ins Lenkrad greift.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz jun.

Carlos Sainz jun. stellte bei seinem Debüt den Toro Rosso auf Startposition acht Zoom

Doch auch Verstappen schlug sich wacker. Lag der Niederländer im ersten Qualifying mit 1:29.248 Minuten noch mehr als drei Zehntel vor seinem Teamkollegen, so scheiterte er später um 0,142 Sekunden am Einzug in die Top 10. So blieb nach zwei Versuchen in Q2 "nur" der zwölfte Platz. "Unglücklicherweise habe ich keine gute Runde zusammenbekommen, weil meine Reifen nicht bereit waren", klagt Verstappen über die Temperatur seiner Gummis. Aber: "Ich fühlte mich im Auto von Beginn an wohl."

James Key, Technischer Direktor bei Toro Rosso, ist davon überzeugt, dass auch Verstappen für den Einzug in die Top 10 gut gewesen wäre: "Es war hart für Max, es nicht in Q3 zu schaffen. Er hat einen kleinen Fehler in seinem Q2-Versuch gemacht, was ihn ein paar Zehntelsekunden gekostet hat. Ansonsten wäre diese Runde gut genug gewesen, um es zu schaffen."

Kleiner Fahrfehler kostet ein paar Zehntel

"Ich habe am Ausgang von Kurve vier einen Fehler gemacht, als ich etwas zu weit rauskam und das Heck verloren habe. Das hat ein bisschen Zeit gekostet", bestätigt der 17-Jährige. Mit seinem ersten Versuch war der Niederländer nicht ganz zufrieden: "Irgendwas zog an meinem Rücken, also schmerzte die Schulter leicht."


Großer Preis von Australien

Zuvor hatte sich Teamkollege Sainz jun. in Q1 einen Ausritt geleistet: "Es war ein ziemlich angenehmes Qualifying, abgesehen von meinem kleinen Fehler", beschreibt der Spanier seinen unfreiwilligen Ausritt in die Wiese. "Aber ich ließ mich davon nicht beeindrucken und von da an lief alles wunderbar."

Mit seiner Qualifying-Zeit von 1:28.868 Minuten hat der 17-jährige Verstappen bewiesen, dass er in der Lage ist, einen Formel-1-Boliden zu bewegen - und damit war der Jungspund übrigens bereits eine Sekunde schneller als sein Vater Jos bei seinem schnellsten Versuch im Jahr 2001 (1:29.934 Minuten). Natürlich ist klar, dass der Vergleich hinkt. Doch die mahnenden Stimmen, Verstappen jun. sei zu jung für die Formel 1, dürften immer leiser werden, wenn Verstappen weiter arbeitet wie bisher.

Team war auf Rennvorbereitung fokussiert

Max Verstappen

Nicht restlos zufrieden aber überzeugend: Max Verstappen Zoom

Dabei hat Toro Rosso bei den Freien Trainings eher auf Rennvorbereitung gesetzt, was für die unerfahrenen Piloten eine besondere Herausforderung darstellte, wie James Key verrät: "Den Großteil unserer Arbeit haben wir heute in die Longruns, Reifenmanagement und Rennperformance investiert. Damit ins Qualifying zu gehen und sich so zu schlagen, wie sie es getan haben, ist exzellent."

Gut dürfte es Toro Rosso auch tun, dass sich der Red Bull von Daniil Kwjat hinter den beiden Junioren anstellen muss. Für den Russen blieb mit zwei Zehntel Rückstand auf Verstappen nur Rang 13. Für das Rennen ist die Scuderia zuversichtlich: "Auf Rang acht zu stehen, ist gut. Das ist ein starker Auftakt für morgen", gibt Key abschließend zu Protokoll.