FIA: Keine Strafe gegen Manor-Marussia

Manor-Marussia kommt ohne Strafe davon, nachdem die beiden Autos des Teams beim Saisonauftakt der Formel 1 nicht einen Meter gefahren waren

(Motorsport-Total.com) - Obwohl Manor-Marussia beim Großen Preis von Australien in Melbourne weder an den Freien Trainings noch am Qualifying teilgenommen hatte, bleibt das missglückte Formel-1-Comeback des Teams ohne Folgen. Die Rennkommissare sahen nach eine Anhörung sowie einer schriftlichen Stellungnahme des Teams von einer Bestrafung ab.

Titel-Bild zur News: Manor-Marussia

Die Autos von Manor-Marussia bleiben in Melbourne in der Box Zoom

Manor-Marussia war ein Verstoß gegen Artikel 13.2 (f) des Sportlichen Reglements der Formel 1 zur Last gelegt worden. Dieser sieht vor, dass die zu einem Rennen gemeldeten Teilnehmer an allen Sessions während der Veranstaltung teilnehmen müssen. Will Stevens und Roberto Merhi waren jedoch weder in den Freien Trainings noch im Qualifying mit ihren Autos auf die Strecke gegangen und waren damit auch im Rennen nicht startberechtigt.

Allerdings konnte das Team diesen Umstand gegenüber den Rennkommissaren rund um den neunmaligen Le-Mans-Sieger Tom Kristensen überzeugend erklären, denn die Entscheidung der Stewards enthält gleich acht Gründe, welche die Nicht-Teilnahme von Manor-Marussia entschuldigen.

So spreche für das Team, dass sie mit ausreichend Personal und Material in Melbourne erschienen seien, was den Verdacht ausräume, das Team habe von Anfang an keine Teilnahme am Renngeschehen geplant. Auch die Tatsache, dass alle notwendigen Unterlagen vorgelegt wurden und die beiden umgebauten Vorjahresautos die technische Abnahme bestand hatten, wurde zugunsten von Manor-Marussia ausgelegt.

Überzeugt wurden die Rennkommissare letztlich auch von der Tatsache, dass die Arbeit an den Autos während des ganzen Wochenendes fortgesetzt wurde, wobei diese mechanisch so weit wie möglich vorbereitet wurden. Knackpunkt waren jedoch nicht einsatzbereite Computersysteme zur Steuerung und Überwachung der Fahrzeugfunktionen sowie fehlende Software. Diese, so die Rennkommissare, hätte das Team auch bei Überschreitung der vorgeschriebenen Sperrstunden nicht so weit vorbereiten können, als dass eine Teilnahme der Autos am Training oder Qualifying möglich gewesen wäre.

Manor hatte die IT-Systeme völlig neu aufbauen müssen, nachdem die im vergangenen Jahr vom Team genutzten Rechner im Zuge der Insolvenz während des Winters verkauft worden waren. Auch die zur Steuerung der Antriebseinheiten notwendigen Programme waren dabei gelöscht worden. Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene hatte am Freitag erklärt, dass Manor-Marussia die Software nur gegen Bezahlung erhalte. Teamchef John Booth zeigte sich am Samstag aber zuversichtlich, bis zum nächsten Rennwochenende in Malaysia (27. bis 29. März) alle Probleme lösen zu können.