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PK-Geplänkel: Nico Rosberg glaubt Sebastian Vettel nicht

Ist es schade oder ein Grund zur Freude, wenn der Teamkollege ausfällt? Nico Rosberg und Sebastian Vettel sind sich bei dieser Frage nicht ganz einig

(Motorsport-Total.com) - Freunde kann man sich aussuchen, Kollegen nicht. Das geht nicht nur Arbeitnehmern wie dir und mir, sondern auch Formel-1-Fahrern so. Während die einen freundschaftlich zusammenarbeiten, bilden andere nur eine Zweckgemeinschaft. Und dementsprechend Gutes oder Schlechtes gönnt man dem Kollegen.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg, Sebastian Vettel

Nico Rosberg und Sebastian Vettel gehen unterschiedlich mit ihren Teamkollegen um Zoom

Das zeigte sich bei der Pressekonferenz nach dem Großen Preis von Australien in Melbourne. Während Sebastian Vettel über den Ausfall seines Teamkollegen Kimi Räikkönen philosophierte, wurde wurde er von Nico Rosberg jäh unterbrochen. Denn Vettels Kommentar "Kimi ist leider nicht ins Ziel gekommen, was schade ist", machte den Mercedes-Piloten stutzig.

"Findest du es wirklich schade, dass dein Teamkollege nicht ins Ziel gekommen ist?", wollte Rosberg von Vettel wissen. Der konterte gewohnt schlagfertig: "Ich weiß ja nicht, wie sehr ihr euch mögt, aber Kimi und ich kommen gut miteinander klar."

Temkollege: Freund oder Feind?

Damit spielte Vettel natürlich auf das angespannte Verhältnis zwischen Rosberg und Lewis Hamilton an, das als alte Jugendfreundschaft begann, im Verlauf der vergangenen Saison aber dann zum Krieg der Sterne wurde.

Und da herrscht auch 2015 noch kein Waffenstillstand, denn ganz so traurig wie Vettel wäre Rosberg über einen Ausfall seines Teamkollegen nicht gewesen: "Ich hätte gedacht, dass es dir als Rennfahrer gefällt, ein paar Punkte Vorsprung vor ihm zu haben", meint er zu Vettel, der darauf klugerweise eine Antwort schuldig bleibt. "Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen", zieht Rosberg seine Frage daraufhin lachend zurück.


Großer Preis von Australien

Stiller Beobachter dieses Zwiegesprächs der beiden Deutschen war übrigens ein Gegenstand der Unterhaltung, Rennsieger Hamilton, der scheinbar teilnahmslos zwischen Rosberg und Vettel saß, sich bei den für ihn wenig schmeichelhaften Kommentaren seines Teamkollegen sicherlich seinen Teil gedacht haben wird... Unterdessen ging das Geplänkel zwischen Rosberg und Vettel weiter.

Rosberg lädt Vettel in die Mercedes-Box ein

"Ich hoffe, dass wir gut miteinander kämpfen können. Das wäre toll. Es wäre schön, wenn sie uns etwas näher kommen würden, so lange es nicht zu nahe ist", so Rosberg über einen mögliches Duell Mercedes vs. Ferrari. Das wiederum wollte Vettel seinem Landsmann nicht abkaufen. "Jetzt mal ehrlich, hoffst du das wirklich? Ihr kommt 30 Sekunden vor uns ins Ziel und du hoffst, dass es enger wird? Willst du damit sagen, du hoffst, dass du langsamer wirst?", fragt Vettel ungläubig.

Nico Rosberg, Lewis Hamilton, Sebastian Vettel

Rosberg und Vettel lieferten sich bei der PK einen Schlagabtausch Zoom

Doch Rosberg meint es offenbar wirklich ernst: "Ich hoffe, dass ihr uns herausfordert Das wäre wichtig für den Sport und die Fans", sagt er. "Ein Teil von mir denkt immer auch an die Show, denn ich will, dass die Zuschauer an der Rennstrecke und am TV gut unterhalten werden. Wenn ihr also näher an uns heranrückt, wäre das für alle toll." Und Vettel weiß auch schon wie das klappen soll.

Vettel: "Erster Vorschlag, wenn es dir nichts ausmacht: Ihr macht eure Box in Malaysia öffentlich zugänglich, sodass jeder hereinschauen kann. Nicht? Ich mache nur Spaß..."

Rosberg: "Du kannst gerne vorbeikommen, wir können dich einladen..."

Vettel: "Okay, danke für die Einladung. Ich werde kommen."

Rosberg: "Wäre der Freitag in Malaysia für dich okay?"

Vettel: "Bei der Besprechung mit den Ingenieuren? Ich werde da sein!"

Allerdings haben die beiden dabei die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn beim Thema Spionage durch andere Teams verstehen die Mercedes-Verantwortlichen keinen Spaß. "Nein, nein... das geht nicht. Sebastian bleibt in seiner Garage. Nico in unserer", stellt Niki Lauda gegenüber 'auto, motor und sport' klar. Und auch Toto Wolff ist nicht einverstanden: "Da muss ich Nico überstimmen. Jeder bleibt da, wo er zuhause ist."

Damit wird es nichts mit Vettels Besuch bei den Kollegen. "Es ist wirklich sehr schade, dass man mich jetzt wieder ausgeladen hat", so der Ferrari-Pilot gegenüber 'auto, motor und sport'. "Ich wäre auf jeden Fall gerne vorbeigekommen."

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