• 07.01.2015 10:36

  • von Dominik Sharaf

Haas: Formel-1-Rückkehr der Autokonzerne wünschenswert

Der Patron der neuen US-Mannschaft erklärt, wieso große Hersteller hilfreich sind und Verbrennungsmotoren wirken wie "Technik aus den Vierzigerjahren"

(Motorsport-Total.com) - Die Ära der Automobil-Konzerne in der Formel 1 gilt seit einigen Jahren als beendet. Diejenigen, die lieber Privatteams auf der Strecke sehen und sich von ihnen weniger Ausstiege in Nacht-und-Nebelaktionen versprechen, begrüßen die Zäsur. Anders Gene Haas. Der Patron der 2016 in die Serie einsteigenden US-Mannschaft plädiert für ein Comeback der Global Player: "Ich wünsche mir, dass wir einige der großen Autohersteller zurückholen und sie Antriebspakete mitbringen", sagt Haas 'Autoweek'.

Titel-Bild zur News: Timo Glock, Manama, Bahrain Sakhir Circuit

Toyota war einer von vielen Konzernen, die nicht lange in der Formel 1 blieben

Hinter dem Wunsch steht die Überlegung, dass Kosten gespart und der Wettbewerb in der Szene verschärft werden könnten. "Das wäre sinnvoll", argumentiert Haas, "weil sie vielleicht keine großartigen Teams auf die Beine stellen, aber großartige Motoren. Das Personal dafür kostet viel Geld und sie könnten so gleich mehrere Teams ausstatten." Die Sache würde laut dem NASCAR-Experten zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Schließlich sind die Kosten die Achillesferse der Hybridantriebe.

Darunter leiden insbesondere kleine Teams, die die V6-Turbo-Aggregate bei Mercedes, Ferrari, Renault und Honda einkaufen. Das Paydriver-Problem ist eine Folgeerscheinung. Von diesem Punkt abgesehen ist Haas Fan der Regelnovelle des Winters 2013/2014 geworden: "Umso mehr ich mich mit den Autos beschäftige, umso mehr gefällt mir die neue Technologie", erklärt er und kommt zu einem Schluss, der viele Traditionalisten auf die Barrikaden treiben dürfte: "Ehrlich gesagt wird doch der gute, alte Verbrennungsmotor gerade überflüssig."

Die bereits diskutierte Rückkehr zu einer Motorenformel der Vorjahre ist so gar nicht nach dem Geschmack Haas'. "Wer will denn noch weiter mit einem V8 oder einem V10 fahren?", fragt er sich und erkennt, dass die Prioritäten unterschiedlich gelagert sind: "Das ist wie Technologie aus den Vierzigerjahren. Manche Leute wollen High-Tech, manche Leute wollen Lärm. Und einige wollen besseren Motorsport."