• 16.12.2014 14:52

  • von Dennis Hamann

Key: Nächstes Jahr werden die Autos deutlich schöner

Durch die Regeländerungen könnten die Formel-1-Autos im kommenden Jahr wohl wieder attraktiver werden, davon ist zumindest James Key überzeugt

(Motorsport-Total.com) - Die Nase spielte nicht nur bei Cleopatra eine wichtige Rolle. Dass die Formel-1-Fahrzeuge der Saison 2014 keinen Schönheitspreis gewinnen würden war schon zu Beginn klar. Grund war auch hier die Nasenpartie der Fahrzeuge, die für viel Stirnrunzeln und fragende Blicke sorgte. Die ägyptische Königin hätte wohl so manches Formel-1-Team wegen seiner gewagten Variante den Löwen zum Fraß vorgeworfen. Egal ob ungleiche Gabelspitzen à la Lotus, das Model Ameisenbär à la Force India und Caterham oder auch die Vartiante Staubsauger bei Ferrari, keine Variante davon war schön anzusehen.

Titel-Bild zur News: Force India, VJM07, Nase

Die Variante "Nasenbär" wird es nächstes Jahr in der Formel 1 nicht mehr geben Zoom

Doch in der Formel 1 gewinnt nicht das schönste, sondern das schnellste Auto. Entsprechend galt es, diese Makel hinzunehmen und die Löwen wieder in den Käfig zu sperren. Doch bereits in der kommenden Saison könnten die Augen der Fans wieder geschont und vielleicht sogar verwöhnt werden. Denn nach dem neuen Regelwerk dürften laut dem Technischen Direktor von Toro Rosso, James Key, die Autos wieder deutlich an Attraktivität gewinnen, auch wenn das mit mehr Arbeit für die Designer einhergeht. Und das hat erneut vor allem mit der Nase der Fahrzeuge zu tun. Denn die Front der Formel-1-Autos spielt in den Regeländerungen für 2015 eine Schlüsselrolle.

Während der Rest des Autos mehr eine Evolution für die kommende Saison erfährt, gibt es bei der Front wohl wieder mal eine Revolution. Key meint dazu gegenüber 'Crash.net', dass die neuen Fahrzeuge weniger offensiv ins Auge springen werden und die vielen hässlichen Anhängsel, die in diesem Jahr aus den Autos sprießten, überflüssig würden. Trotzdem, ist der Technische Direktor überzeugt, dürfte noch genug Spielraum für Variationen bleiben: "Ich denke, es wird zwei verschiedene Wege geben", meint Key.

"Als Basis hat man die deutlich niedrigere Front. Man kann die Nase zum Moncoque dann steiler ansteigen lassen oder etwas flacher. Beides hat seine Vorteile. Deswegen glaube ich, dass wir auch beide Varianten sehen werden." Da die Nase laut Reglement spitz in das Monocoque laufen muss, wird es aber die Variante Elefantenrüssel nicht mehr geben. Vor allem da die Nasenspitze auch eine Mindestbreite von 14 Zentimetern nicht mehr unterschreiten darf. Auch hier wird das Design also wieder begrenzt. "Deswegen werden die Autos schöner sein", grinst Key. "Sie werden empfindlicher aussehen, in Wirklichkeit aber wohl sogar etwas robuster sein."


Fotostrecke: Die Nasen der Formel 2014

"Es ist nichts falsch an den Nasen, die wir jetzt haben, aber die neuen Regeln erlauben einem einfach einen vielfältigeren Einsatz der Nase", so der Toro-Rosso-Mann. Key ist sich auch sicher, dass gerade Anfangs viel mit den neuen Möglichkeiten experimentiert werden wird: "Es gibt verschiedene Philosophien und man wird versuchen, von der einen auf die andere umzustellen, je nachdem was man mit dem jeweiligen Design erreicht. Entsprechend werden wir wohl ziemlich unterschiedliche Versuche sehen. Das führt allerdings auch dazu, dass es für uns schwieriger mit der richtigen Kühlung und dem dazu passenden Layout wird, bevor die ganzen Diffusoren und Hilfsmittel an der richtigen Stelle sitzen."

"Es gibt verschiedene Philosophien und man wird versuchen, von der einen auf die andere umzustellen." James Key

"Aber wir haben da Spielraum, um eine Lösung zu finden. Es gibt verschiedene Ansätze für das neue Auto und man kann anders an die Sache herangehen", freut sich Key. "Wir sind erst im zweiten Jahr mit dem neuen Reglement, entsprechend denkst du, dass du jetzt alles verstanden hast und besser nachvollziehen kannst, wie sich die eingeschränkten Positionen der Endplatten auf den Frontflügel auswirken und ob du nochmal am Äußeren des Autos arbeiten musst oder nicht. Und das wird dann einen erkennbaren Unterschied am Fahrzeug ausmachen", so Key.