• 16.12.2014 17:52

  • von Dennis Hamann

Die geheime Stärke des neuen Weltmeisters

Lewis Hamilton hat zusammen mit Nico Rosberg die Formel 1 dominiert, doch der Brite scheint ein Geheimrezept gefunden zu haben, das ihn so stark macht

(Motorsport-Total.com) - Manchem fiel es schon während der Saison auf - Lewis Hamilton schien irgendwie anders zu sein. Der eine behauptete, er sei fokussierter, andere bemerkten eher eine größere Lockerheit beim neuen Weltmeister. Hamilton selbst glaubt, dass er durch seine neu gefundene Reife Rosberg in die Knie zwang. Und er habe noch lange nicht seinen Zenit erreicht. "Der große Unterschied ist, dass ich in den letzten beiden Jahren Dinge schnell hinter mir lassen konnte", so der Brite gegenüber 'Sky Sports F1'.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton will noch viele weitere Titel holen Zoom

"Früher bin ich in dem Loch hängen geblieben. Jetzt schmerzt es nur noch kurz und dann schaue ich aber auch schon wieder nach vorne", erklärt er gegenüber 'The Independent'. "Früher hätte das Tage gedauert. Vor einiger Zeit war es sogar noch so, dass ich nach Fehlern ins Hotel gegangen bin und für drei Tage nicht mehr aus meinem Zimmer kam, so wütend war ich." Doch in dieser Saison war von diesem Hamilton nichts mehr zu sehen, obwohl es genügend Momente gegeben hätte, sich einzuschließen.

Rosberg und Hamilton gerieten im Kampf um die Krone mehrfach aneinander. Doch während andere Teams zimperlich mit ihren Fahrern umgegangen wären, ließ Mercedes beiden freien Lauf und sorgte so für eine Saison, die noch lange als eine der Spannendsten in Erinnerung bleiben dürfte. Nicht umsonst wurden an den Stammtischen immer wieder Vergleiche zu vergangenen Senna/Prost-Zeiten aus den Schubladen geholt. Mercedes ließ beide Fahrer vor laufenden Kameras mit harten Bandagen kämpfen und überließ den Zweikampf seinem natürlichen Gang.

"Als ich ins Team kam machte ich klar, dass ich nicht den Status als reiner Fahrer haben wollte. Ich wollte gleich behandelt werden", erklärt der 29-Jährige. "Dass uns dann erlaubt wurde, frei gegeneinander zu fahren, hätte sonst wohl kein anderes Team gemacht. Das ist der beste Beleg für unseren Erfolg in diesem Jahr", so Hamilton. Und der Brite plant auch schon Großes für die Zukunft: "Zum Glück bin ich erst 29 und will natürlich noch eine Meisterschaft gewinnen. Nachdem ich meinen ersten Titel hatte, wurde mir aber klar, dass ich einer der wenigen Privilegierten bin und nicht habgierig werden sollte. Man muss dankbar für das sein, was man hat."


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