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  • 07.11.2014 23:35

  • von Dominik Sharaf

Mattiacci über Räikkönen: Absolution und Treueschwur

Der Ferrari-Teamchef bestätigt den Finnen für die Saison 2015 und glaubt, dass die ausbleibenden Erfolge nicht auf fahrerische Defizite zurückzuführen sind

(Motorsport-Total.com) - Ginge es nach Marco Mattiacci, würde es eine der spektakulärsten Personalrochaden der Gegenwart nicht geben. Der Ferrari-Teamchef bestätigte am Rande des Belgien-Grand-Prix Fernando Alonso und Kimi Räikkönen als Einsatzpiloten für 2015. Vielmehr sieht es danach aus, als sollte Sebastian Vettel bald die Box mit dem Finnen teilen. Zumindest im Falle Räikkönens gibt Mattiacci weiter eine Bestandsgarantie: "Ja, in der Tat", sagt er der 'BBC' über ein Engagement in der kommenden Saison.

Titel-Bild zur News: Marco Mattiacci

Marco Mattiacci blickt der Zukunft mit Räikkönen mehr als cool entgegen Zoom

Dass er seinem spanischen Teamkollegen chronisch hinterherfährt, will er dem Ex-Weltmeister nicht anlasten: "Wir müssen so sprechen, wie es ein geschlossenes Team tut", betont Mattiacci und verweist darauf, dass Räikkönen die schwierige Umstellung von Lotus zur Scuderia zu bewältigen hatte: "Die Mannschaft hat als ganze keine Leistungen gebracht. Wir hatten viele Probleme, die es ihm nicht erlaubt haben, sich an das Auto anzupassen. Darunter hat er am meisten gelitten."

Räikkönen stellt er für die Zeit nach der Rückkehr ein positives Zeugnis aus. Der 35-Jährige habe enormen Speed, sei ein talentierter Fahrer und würde von den Mitarbeitern geschätzt. "Es liegt an mir, an uns, von jemandem zu profitieren, der 2013 eine fantastische Saison gefahren ist. Fünf Monate drehen einen Piloten nicht auf links", weiß Mattiacci und befürchtet nicht, dass Räikkönen in einen Trott verfällt: "Er ist sehr motiviert und kennt die Zutat, die es für Erfolge braucht."

Dafür spricht, dass Ferrari bei der Entwicklung des 2015er Autos wohl nicht mehr die Wünsche Alonsos berücksichtigen muss. Der Asturier hat nicht nur komplett andere Anforderungen als Räikkönen, sondern auch den Anspruch, die unbedingte Nummer eins im Team zu sein. Allerdings zeigen auch Vettels Vergangenheit und der interne Konflikt mit Ex-Stallgefährte Mark Webber, dass der Deutsche eine Equipe nach seinem Gusto ausrichten will. Er und Räikkönen sind befreundet, doch das waren Lewis Hamilton und Nico Rosberg eines Tages bekanntlich ebenfalls.