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  • 16.11.2014 21:30

  • von Dominik Sharaf

Hinterherfahren? Nein danke! Lotterer sagt Caterham ab

Der Deutsche schlägt das Angebot aus, in Abu Dhabi einzuspringen und will nur Formel 1 fahren, wenn Aussicht auf Erfolg besteht: "Danach sieht es nicht aus"

(Motorsport-Total.com) - Das Formel-1-Saisonfinale in Abu Dhabi am kommenden Wochenende wird mit vier deutschen Piloten auskommen müssen. Seit Sonntagabend ist klar: Andre Lotterer wird das ihm vorliegende Angebot Caterhams ausschlagen und sein Königsklassen-Intermezzo von Spa-Francorchamps nicht wiederholen. "Das war eine einmalige Sache und großartig für mich, aber für mehr müsste die Situation günstiger sein. Ich will nicht am Ende des Feldes herumfahren", sagt der 32-Jährige gegenüber 'Autosport'.

Titel-Bild zur News: Andre Lotterer

Andre Lotterer im grünen Renner: Das Bild behält akuten Seltenheitswert Zoom

Der Le-Mans-Sieger ist trotzdem beglückt, dass sein Einsatz überhaupt in Erwägung gezogen wurde: "Ich fühle mich geschmeichelt, denn man erhält nicht jeden Tag das Angebot, Formel 1 zu fahren", so Lotterer weiter. Mit dem Monoposto-Geschäft hat er nicht abgeschlossen, jedoch sind die Aussichten seiner Meinung nach eher trübe: "Wenn ich Chancen auf ein besseres Cockpit erkennen würde, dann wäre es vielleicht etwas anderes. Aber danach sieht es im Moment nicht aus", meint Lotterer.

Caterham kehrt nach einem erfolgreichen Spendenaufruf im Internet in Abu Dhabi in den Zirkus zurück. Hinter der Qualität der Vorbereitung der Mannschaft, die nicht zahlungsunfähig ist, aber von einem Insolvenzverwalter gesteuert wird, steht in großes Fragezeichen. Gleiches gilt für die Piloten bei einem Comeback, dessen Nachhaltigkeit angezweifelt werden darf: Roberto Merhi gilt als Topfavorit, während Marcus Ericsson bereits abgewunken hat. Kamui Kobayashi hüllt sich weiter in Schweigen.

Lotterer war in Belgien überraschend für den Japaner eingesprungen und hatte mit einem tollen Auftritt im verregneten Qualifying auf Anhieb für Aufsehen gesorgt. Im Rennen jedoch ereilte ihn früh das Technikpech. Anschließend war der Audi-Werksfahrer in der Langstrecken-WM (WEC) auch dank seiner Verbindungen zur damaligen Caterham-Eminenz Colin Kolles für weitere Einsätze in Monza und Suzuka im Gespräch, doch die Sache zerschlug sich.