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Crowdfunding erfolgreich: Caterham startet in Abu Dhabi

Der Insolvenzverwalter bestätigt, dass Caterham dank der erfolgreichen Crowdfunding-Aktion in Abu Dhabi antreten wird - Vier Fahrer sind im Gespräch

(Motorsport-Total.com) - Heute Morgen waren "nur" 1,36 Millionen Pfund auf dem Fundraising-Konto von Caterham. Nur deswegen, weil das Team selbst 2,35 Millionen Pfund als Richtwert festlegte, um beim Saisonfinale in Abu Dhabi nach zwei Rennen Pause wieder an den Start gehen zu können. Die Deadline lautete Freitag Mitternacht. Doch kurz nach 15 Uhr kam dann via 'Twitter' die gute Nachricht aus Leafield: "Wir freuen uns, bekanntgeben zu dürfen, dass wir kommende Woche in Abu Dhabi dank der Unterstützung der Fans antreten werden. Vielen Dank."

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi

Im letzten Moment die Kurve gekratzt: Caterham wird in Abu Dhabi antreten Zoom

Zu diesem Zeitpunkt hielt das Fundraising-Konto zwar nach wie vor bei 1,87 Millionen Pfund, also bei 79 Prozent der Gesamtsumme, doch Insolvenzverwalter Finbarr O'Connell ist zuversichtlich, in der kommenden Woche die verbleibende halbe Million Pfund auch noch auftreiben zu können - die Deadline wurde auf der Website dementsprechend bis Sonntagmittag des Abu-Dhabi-Wochenendes verlängert.

Der Plan: Mittels Abu-Dhabi-Start Käufer finden

Er freut sich, dass sein Plan aufgegangen ist: "Wir wussten: Der beste Weg, um das Team am Leben zu halten und mögliche Käufer anzulocken, ist es, zu zeigen, dass es sich immer noch um einen Rennstall handelt, und beim Finale in Abu Dhabi anzutreten. Mir fallen gar nicht genügend Worte ein, um den Fans, die das möglich gemacht haben, unsere Dankbarkeit auszudrücken."

Tatsächlich sollen drei potenzielle seriöse Käufer mit Formel-1-Verbindungen am Rennstall, der zuletzt in große finanzielle Turbulenzen geraten war, interessiert sein: "In den vergangenen Tagen ist das Interesse vieler potenzieller Käufer massiv angestiegen, und durch unser Antreten in Abu Dhabi wird sich das Team als lebendiger und funktionierender Rennstall präsentieren, der eine Zukunft im Jahr 2015 und darüber hinaus verdient."

Dass man mittels Crowdfunding einen Start in Abu Dhabi gewährleisten konnte, "wird in die Formel-1-Geschichte eingehen", glaubt O'Connell. "Darauf können wir stolz sein." Abschließend bittet er die Unterstützer, die Crowdfunding-Website crowdcube.com/caterham im Auge zu halten, denn man müsse "noch ein bisschen Geld auftreiben". Der Start beim Saisonfinale sei aber gewährleistet.

Fahrerfrage noch ungeklärt

Noch ist allerdings unklar, mit welchen Fahrern man antreten wird. Marcus Ericsson, der für 2015 einen Vertrag bei Sauber unterschrieben hat, gab bereits seinen Rücktritt von Caterham bekannt. Wie es mit Kamui Kobayashi aussieht, ist unbekannt. Dass am Freitag innerhalb von nur dreieinhalb Stunden rund eine halbe Million Pfund auf das Crowdfunding-Konto überwiesen wurde, hat aber vermutlich mit den Vertragsverhandlungen zu tun.

"Wir verhandeln gerade wegen der Fahrerverträge und Sponsorenverträge", sagte der Insolvenzverwalter einige Stunden vor der Bestätigung des Starts in Abu Dhabi gegenüber 'Crash.net'. Vier Fahrer seien im Gespräch. "Es gibt ein Übereinkommen, dass diese Beträge in die Crowdfunding-Aktion einfließen werden. Wir hoffen, dass sie heute abgeschlossen werden und sich die Zahl entscheidend verbessern wird." Das ist tatsächlich eingetreten.

"Wir hoffen, dass die Fahrerverträge heute abgeschlossen werden." Finbarr O'Connell

Finanzkrise: Red Bull sieht keinen Handlungsbedarf

Die Mannschaft hat in Leafield bereits damit begonnen, die Container für den Transport nach Abu Dhabi vorzubereiten. "Die Trucks sind bereit, um sie dann zum Flughafen zu bringen", verrät O'Connell. Damit hat Caterham geschafft, woran das Marussia-Team, das zusperren musste, scheiterte.

Als Ursache für die Probleme wird immer wieder die ungleichmäßige Einnahmenverteilung in der Formel 1 genannt: Die meisten Privatteams erhalten im Vergleich zu den Top-Teams ein unverhältnismäßig kleines Stück des Kuchens. Dennoch sieht Red-Bull-Teamchef Christian Horner keinen Grund, warum die Top-Teams den anderen Teams entgegenkommen sollten.

"Man United hilft auch nicht den Queens Park Rangers." Christian Horner

"Das ist nicht unsere Verantwortung", sagt er gegenüber der 'BBC'. "Wir sind ein Team, das in einer Meisterschaft antritt." Er zieht einen Vergleich zum Fußball: "Man United hilft auch nicht den Queens Park Rangers. Unsere Aufgabe ist es, anzutreten und die Regeln zu befolgen."