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  • 07.11.2014 14:34

  • von Christian Nimmervoll & Fabian Hust

Rosberg legt vor: Mercedes dominiert zum Auftakt

Im ersten Freien Training in Brasilien fährt Nico Rosberg um 0,2 Sekunden schneller als Lewis Hamilton - Viele Zwischenfälle auf der neu asphaltierten Strecke

(Motorsport-Total.com) - Nico Rosberg muss hoffen, die verbleibenden beiden Rennen der Formel-1-Saison 2014 zu gewinnen, ohne dass Lewis Hamilton Zweiter wird, um noch den WM-Titel gewinnen zu können. So gesehen verlief das erste Freie Training zum Grand Prix von Brasilien (Formel 1 live im Ticker) nicht allzu erfreulich für den deutschen Mercedes-Piloten, denn die Silberpfeile scheinen in Sao Paulo zumindest bei trockenen Bedingungen haushoch überlegen zu sein. Das macht es unwahrscheinlich, dass sich jemand zwischen die beiden Mercedes-Boliden schieben könnte.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg sicherte sich die Bestzeit im ersten Freien Training in Brasilien Zoom

Das Kräfteverhältnis zwischen Rosberg und Hamilton verschob sich im ersten Training in Interlagos von Run zu Run: Rosberg drehte zuerst neun Runden mit einer Bestzeit von 1:14.001 Minuten, Hamilton zehn, gestoppt in 1:13.468 Minuten. Nach dem zweiten Run hatten beide 17 Runden auf dem Konto - und die finalen Bestzeiten standen fest: Rosberg 1:12.764, Hamilton 1:12.985 Minuten. Letzterer ging danach noch zweimal auf die Strecke (einmal für drei, einmal für zwölf Runden), während Rosberg nur noch einen 13-Runden-Run absolvierte.

Trotz des großen Vorsprungs von rund einer Sekunde auf die nächsten Verfolger lief für Mercedes nicht alles reibungslos. So klagte Rosberg während seiner ersten Runden über starkes Untersteuern, das mit zunehmendem Grip der (neu asphaltierten) Strecke aber sukzessive nachließ, und Hamilton handelte sich auf seinem zweiten Reifensatz einen Bremsplatten ein, als er das rechte Vorderrad stehen ließ.

Dritter wurde Überraschungsmann Daniil Kwjat (Toro Rosso/+0,959), vor Fernando Alonso (Ferrari/+0,978), Felipe Massa (Williams/+1,047) und dem 17-jährigen Niederländer Max Verstappen (Toro Rosso/+1,063). Die beiden Toro-Rosso-Junioren loteten auf der rutschigen Strecke die Gripverhältnisse recht aggressiv aus, zeigten mehrere beherzte Drifts und verloren dabei jeweils kleine Aerodynamik-Teile. Verstappen rutschte außerdem einmal beim Anbremsen des Senna-S von der Strecke und fuhr auf diese über einen Schleichweg zurück.

Solide Pastor Maldonado (Lotus/+1,270) als Siebter, vor Kimi Räikkönen (Ferrari/+1,350), der sich zweimal drehte. Kevin Magnussen (McLaren/+1,372) testete ein weiteres Mal die neuen Titan-Unterbodenstreifen, die 2015 eingeführt werden könnten und für Funkenschlag sorgen sollen. Teamkollege Jenson Button hingegen konnte nicht mehr auf die Strecke gehen, nachdem bereits nach der Installation-Lap seine ERS-Einheit gewechselt werden musste. "Wir wissen nicht genau, was das Problem ist, aber es ist ein Mercedes-Problem", sagt McLaren-Teamchef Eric Boullier.

Adrian Sutil (+1,670) wurde Elfter, 88 Tausendstelsekunden vor seinem Sauber-Nachfolger Felipe Nasr, der heute noch im Williams von Valtteri Bottas unterwegs war. Wenig Freude mit seinem Freitagstestfahrer hatte Sergio Perez: Daniel Juncadella (16./+3,266) spulte 17 Runden mit dem Force India des Mexikaners ab, drehte sich aber früh in der Session schon einmal und hatte dabei noch Glück, landete nach einer Stunde in Kurve 8 in die Reifenstapel. Die Session musste daraufhin mit roten Flaggen unterbrochen werden.

Nico Hülkenberg (Force India/+1,914) wurde 13., Sebastian Vettel (Red Bull/+2,138) 14. Letzterer litt unbestätigten Twitter-Berichten zufolge an Bremsproblemen, schaffte aber ungeachtet dessen 24 Runden. Und auch bei Esteban Gutierrez lief nicht alles rund: Wegen "elektrischer Probleme im Bereich der Antriebseinheit" musste der Mexikaner laut Sauber-Auskunft zuschauen. Letztendlich standen nur sechs Installation-Laps ohne Zeit für ihn zu Buche.