• 20.09.2014 19:04

  • von Stefan Ziegler

McLaren muss erkennen: "Wir sind nicht schnell genug"

Kevin Magnussen auf Platz neun, Jenson Button auf Rang elf: McLaren geht mit gemischten Gefühlen in den Großen Preis von Singapur, will aber WM-Punkte

(Motorsport-Total.com) - "Es ist einfach frustrierend, dass wir nicht schneller sind." Und damit hat Kevin Magnussen gesagt, was viele bei McLaren denken. Wieder einmal war das britische Traditionsteam nämlich nicht in Schlagdistanz zur Spitze. In der Qualifikation zum Großen Preis von Singapur reichte es für Magnussen nur zu Startplatz neun, während Jenson Button gar lediglich die elfte Position einfuhr.

Button hatte sich das vorzeitige Aus in Q2 aber selbst zuzuschreiben, wie er sagt: "Leider habe ich auf meiner letzten Runde in Q2 etwas Zeit in der Haarnadel-Kurve liegen lassen. Ich habe mich verbremst und bin von der Linie abgekommen. Das hat einige Zehntel gekostet. Danach war es eng. Doch selbst wenn ich weitergekommen wäre, sehr viel mehr als Platz zehn wäre nicht drin gewesen", meint er.

Mit 1:46.943 Minuten schrammte er um 0,017 Sekunden am Weiterkommen vorbei. "Und das ist enttäuschend", sagt der Weltmeister von 2009. "Vor allem, weil wir in Q1 noch ziemliche Fortschritte gemacht hatten. Den Frontflügel hatte ich schon in Q1 maximal steil eingestellt. Als die Strecke in Q2 mehr und mehr Grip bekam, hätte ich aber gern noch mehr Grip an der Vorderachse gehabt."

Button mit Fahrfehler und Aus in Q2

"Ich tat alles, um es zu kompensieren, doch es reichte nicht aus", meint Button. "Wie die Strategie am Sonntag aussieht, weiß ich noch nicht. Immerhin können wir unsere Startreifen frei wählen. Das wird uns helfen." Ob es ausreicht, wagt Magnussen zu bezweifeln. Er klagt: "Es ist einfach frustrierend, dass wir nicht schneller sind. Aber ein paar Dinge am Auto haben sich nicht so entwickelt wie erwartet."

"Wir wollten mehr, schließlich haben wir neue Teile. Immerhin haben wir das Beste aus dem gemacht, was wir haben. Das ist bemerkenswert", meint der McLaren-Pilot und fügt hinzu: "Es in Q3 geschafft zu haben, ist ganz ordentlich. Wir sind aber nicht schnell genug. Wir müssen weiter daran arbeiten, das Auto zu verbessern. Ich denke nicht, dass ich unter den Umständen mehr hätte tun können."

Magnussen betont nochmals: "Wir sind einfach nicht schnell genug. Hoffentlich kommt uns im Rennen das Safety-Car zu Hilfe und vielleicht gibt es ja auch noch ein paar Ausfälle, damit wir wiederum im Klassement nach vorn gelangen können. Wir geben in jedem Fall unser Bestes. Zu verlieren haben wir nicht viel, also können wir auch voll attackieren. Ich hoffe, das mündet dann auch in Punkten."


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts: Singapur

Das Hoffen auf Punkte im Rennen

Es sind also kleine Brötchen, die McLaren in Singapur backt. Aber nur Zwangsweise, meint Team-Rennleiter Eric Boullier: "Die Positionen neun und elf sind natürlich nichts, was man auf einer Postkarte in die Heimat erwähnen würde. Wir sind alles andere als zufrieden. Kevins Runde war zwar nur 0,569 Sekunden langsamer als die Pole-Runde von Lewis Hamilton. Aber deshalb sind wir nicht nach Singapur gefahren."

"Es zeigt immerhin", so Boullier, "dass wir unsere Fahrzeuge im Vergleich zu den Spitzenautos verbessern." Das wiederum gebe Anlass zur Hoffnung. Zudem seien die Rennfahrer motiviert, im Rennen alles zu geben. "Jenson peilt am Sonntag die Punkte an", meint Boullier. "Und Kevin hat heute schon alles aus dem Auto herausgeholt. Auch er wird im Rennen attackieren. Wie immer."