• 10.09.2014 17:20

  • von Dennis Hamann

Massa: Es wird weiter nach oben gehen

Felipe Massa hat sich verschiedensten Fanfragen gestellt und dabei betont, dass Williams noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angekommen ist

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Italien war wie ein Befreiungsschlag für Felipe Massa. Viele hatten dem 33-Jährigen schon nicht mehr zugetraut, noch ganz vorne um die Podiumsplätze mitzufahren. Umso glücklicher war der Brasilianer, als er in Monza auf den dritten Platz fuhr und sich von den Tifosi feiern lassen konnte: "Es ist eine tolle Woche für uns nach dem super Ergebnis in Monza. Ich bin wirklich glücklich. Es war sehr schön wieder auf dem Podium zu stehen", erklärt er seinen Fans in einer Videokonferenz. "Ich hoffe, wir können das bis Ende des Jahres noch oft wiederholen."

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa freute sich über den Fan-Zuspruch in Italien Zoom

Mit dem dritten Platz strafte Massa seine Kritiker Lügen. Einige hatten bereits bezweifelt, ob er tatsächlich auch im kommenden Jahr noch bei Williams fahren wird, trotz der Bekanntgabe der Vertragsverlängerung mit dem Brasilianer. Doch Massa freut sich jetzt auf eine weitere Saison im Williams: "Es ist gut zu wissen, dass man noch ein weiteres Jahr Teil dieses tollen Teams sein kann. Es wächst von Rennen zu Rennen und wird immer stärker. Ich bin mir sicher, dass wir uns noch weiter verbessern können. Williams hat das Zeug dazu, ein Topteam zu werden und um Siege und die Meisterschaft zu fahren", gibt sich Massa positiv.

Dass der Trend eindeutig nach oben zeigt, belegt auch die aktuelle WM-Tabelle. Sowohl Valtteri Bottas, als auch Massa sind unter den Top 10 der Fahrer und Williams hat mit den dritten und vierten Plätzen in Monza sogar Ferrari auf Platz drei der Konstrukteurswertung verdrängt. "Ja, das ist phantastisch. Valtteri und ich haben da echt einen guten Job gemacht. Wir haben die Chance genutzt, weil Alonso ein Problem hatte. Kimi hat auch nur zwei Punkte geholt. Das war sehr gut für uns. Vor dem Rennen lagen wir noch zehn Punkte zurück, jetzt sind wir 15 vor ihnen."

Massa: "Wir können uns noch steigern"

"Aber wir müssen weiter pushen, denn das kann sich alles sehr schnell ändern. Das haben wir ja in Italien gesehen", sagt Massa. Doch der Brasilianer sieht noch lange nicht alle Ressourcen ausgeschöpft: "Ich denke, wir können uns noch steigern. Wenn man sieht, wie es vergangenes Jahr lief, als Williams strauchelte und nur vor Caterham und Marussia landete. Das war eine sehr schwierige Situation. Aber seitdem hat sich viel verändert. Wir haben den ersten Schritt gemacht, um wieder ganz nach vorne zu kommen", erklärt Massa.

"Williams kann jetzt wieder mit den Topteams mithalten, aber da ist noch viel Potenzial. Wir wollen nächstes Jahr mit den starken Teams wie Mercedes, Red Bull und Ferrari mithalten", erklärt der 33-Jährige. Deswegen gebe es im Team auch keine internen Auseinandersetzungen wie bei Mercedes. Denn das Ziel sei laut Massa klar: "Ich denke, es ist wichtig, dass wir alle zusammenarbeiten. Valtteri redet zwar nicht viel, aber er arbeitet sehr professionell und macht einen guten Job. Wir sprechen die gleiche Sprache und das hilft auch den Ingenieuren. Das wiederum macht das Team besser und konstanter"


Fans fragen Felipe Massa

In einem Google-Hangout stellt sich der Williams-Pilot den Fan-Fragen zu seinem aktuellen und ehemaligen Team und dem Erfolg in Monza Weitere Formel-1-Videos

Und durch dieses Feedback bringen die Ingenieure auch immer wieder neue Teile, die das Auto konstant besser machen. "Das Team hat das Auto sehr gut weiter entwickelt und da kommt auch noch ein bisschen was in den kommenden Rennen", erklärt Massa. "Außerdem sind wir im Prozess, verschiedene Arbeitsabläufe zu verbessern, zum Beispiel den Boxenstoppoder die Arbeitsweise der Mechaniker. Wir haben noch viel Luft nach oben. Denn wenn du zu einem der Topteams gehören willst, zählen auch schon Kleinigkeiten."

Massa: "Die ganze Zielgerade sang meinen Namen"

Und dazu gehört auch die Unterstützung der Fans, die in Monza ungebrochen ist, obwohl Massa seit diesem Jahr nicht mehr in einem Ferrari sitzt: "Wenn du nach Monza kommst liebt jeder natürlich Ferrari. Aber es ist toll zu sehen, wie die vielen Tifosi mich gefeiert haben. Ferrari war nicht auf dem Podium sondern ich. Die ganze Zielgerade war voll mit Menschen und sie alle sangen meinen Namen. Das war wirklich toll und ist etwas ganz anderes als zu Ferrari-Zeiten."

Auf die Frage, wie er es schafft, immer einer der fröhlichsten Fahrer im Fahrerlager zu sein, relativiert Massa aber: "Ehrlich gesagt hatte ich auch schon schwierige Phasen in meiner Karriere. Ich erinnere mich noch gut an die Formel Chevrolet in Brasilien. Damals musste ich gewinnen, um überhaupt die nächsten Rennen bezahlen zu können."

"Ich musste gewinnen um weiter fahren zu dürfen." Felipe Massa

"Ich hatte viel Druck und schwierige Zeiten", erklärt Massa. "Meine Karriere war oft kurz vor dem Ende. Aber es ging immer irgendwie weiter. Wenn man nicht das Ergebnis bekommt, was man sich wünscht, muss man es beim nächsten Mal wieder versuchen. Du musst aus den Fehlern lernen und daran denken, woher du kommst und nicht wo du jetzt bist."