• 25.08.2014 16:52

  • von Christian Nimmervoll & Dominik Sharaf

Spa: Interesse an der Formel 1 alarmierend gering

Trotz Mercedes-Kontroverse und "Party-Kurve": Sowohl vor Ort in Spa als auch vor den TV-Schirmen ist das Publikumsinteresse stark rückläufig

(Motorsport-Total.com) - Nach den ernüchternden 52.000 Zuschauern beim Grand Prix von Deutschland in Hockenheim musste gestern auch in Spa-Francorchamps ein Rückgang verzeichnet werden. Laut Auskunft des Veranstalters gegenüber 'Motorsport-Total.com' kamen am Rennsonntag 44.000 Formel-1-Fans zum Grand Prix von Belgien.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone hat kein Rezept gegen die weltweit sinkenden TV-Zahlen Zoom

Das sind weniger als 2013, obwohl die Veranstalter mit einer Partymeile bei Blanchimont ein Experiment gestartet haben. Für Fans zwischen 17 und 27 Jahren kostete der Eintritt für das gesamte Wochenende nur 125 Euro (statt normal 120 Euro nur für Sonntag). Außerdem wurden günstige alkoholische Getränke sowie zahlreiche Unterhaltungsangebote, etwa Auftritte von renommierten DJs, geboten. Der Bereich fasst derzeit 1.000 Zuschauer, könnte aber bei Erfolg in den nächsten Jahren erweitert werden.

Enttäuschend auch die TV-Quoten: RTL blieb mit 4,59 Millionen Zuschauern sogar unter der Fünf-Millionen-Grenze und erreichte damit einen Marktanteil von 30,1 Prozent. Bei den Nachberichten waren immerhin noch 2,61 Millionen dabei. Sky kam im Pay-TV auf einen Schnitt von 0,45 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 3,0 Prozent entspricht.

Noch dramatischer die Entwicklung in Großbritannien, wo im Durchschnitt erstmals seit fünf Jahren weniger als drei Millionen Seher live Formel 1 schauten. Nur unmittelbar nach dem Start, zum Zeitpunkt der Hamilton/Rosberg-Kollision, wurde ein Peak von 4,04 Millionen erreicht.

Bernie Ecclestone hat momentan kein Rezept gegen die rückläufigen Zahlen: "Wir reden die ganze Zeit darüber, was wir unternehmen können, auch mit den TV-Leuten", sagt er. "Die Zahlen gehen in allen Sportarten zurück - und das betrifft nicht nur den Sport, auch andere Bereiche. Es gibt zu viele andere Faktoren, die man in Betracht ziehen muss."