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Mercedes in Spa eine Klasse für sich

Mercedes spielt mit der Konkurrenz in Spa: Während Nico Rosberg über die vierte Pole in Folge freut, ärgert sich Lewis Hamilton über Bremsprobleme

(Motorsport-Total.com) - Deklassiert. Anders kann man es nicht nennen, was die beiden Mercedes mit der Konkurrenz veranstaltet haben. Mehr als zwei Sekunden brummten Nico Rosberg und Lewis Hamilton den schnellsten Verfolgern um Sebastian Vettel auf. Für den WM-Führenden war es dabei bereits die vierte Pole in Folge, Hamilton darf sich trotz der erneuten Niederlage immerhin damit trösten, dass er zum ersten Mal seit Kanada wieder in der ersten Startreihe steht.

"Es ist fantastisch", jubelt Rosberg, nachdem ihm das gleiche Kunststück wie seinem Teamkollegen im Jahr zuvor gelungen ist. Denn Hamilton holte als letzter Pilot vier Poles in Folge - vor Jahresfrist zwischen Silverstone und Belgien. Zwar hat Spa für Rosberg nicht denselben Stellenwert wie Monaco, dennoch hält der Wiesbadener die Pole für eine besondere: "Auf dieser Strecke - eine der besten Strecken des Jahres - vorne zu sein, ist großartig."

Das Gefühl hätte auch Lewis Hamilton gerne gehabt. Doch im entscheidenden Moment patzte der Brite zweimal und konnte so nicht an die Zeit seines Teamkollegen herankommen. Grund hierfür soll eine Bremse gewesen sein: "Ich hatte ein Problem mit der linken oder rechten Vorderbremse. Das Auto zog nach links oder nach rechts", erklärt er. "Auf der Auslaufrunde konnte ich nichts tun, außer schauen, dass ich das losbekomme. Ich musste den Bremspunkt ein bisschen weiter nach hinten bekommen. Da habe ich in Kurve eins viel verloren."

Die Bedingungen empfand Hamilton aber als angenehm: "Es macht mehr Spaß im Trockenen, aber es ist eine große Herausforderung. Ich denke, die Bedingungen waren ganz gut heute." Rosberg stimmt zu: "Die Bedingungen heute waren nicht ganz so schwierig, weil es konstant war da draußen. Das ist eher selten. Das ändert sich eigentlich immer recht schnell. Jetzt war es immer relativ ähnlich, das hat's ein bisschen einfacher gemacht. Aber trotzdem auf dieser Strecke hier im Nassen ist immer eine Herausforderung."


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Belgien, Samstag


"Ich glaube, ich habe heute zusammen mit meinen Ingenieuren gute Arbeit geleistet", so Rosberg weiter. "Wir haben das Auto immer weiter verbessert, und das hat dann am Ende richtig gut gepasst. Und dann ist mir eine super Runde gelungen." Lob gibt es für allem für sein Dienstgefährt: "Wir haben ein gutes Auto hier. Wir führen, das ist so cool zu sehen, dass das Team so einen guten Job macht, den Abstand aufrecht zu erhalten. Also haben wir definitiv sehr gute Chancen morgen. Ich brauche einen guten Start, ich freue mich schon drauf."

Auch Motorsportchef Toto Wolff ist voll des Lobes nach dem perfekten Auftritt: "Die beiden waren fehlerlos bei diesen schwierigen Bedingungen. Ich denke, wir haben alles richtig gemacht, was das Setup für dieses Session angeht, haben den Mittelweg zwischen Abtrieb und wenig Widerstand gefunden. Man hat gesehen, dass wir im ersten Sektor immer etwas Schwierigkeiten gehabt haben, aber im zweiten Sektor, in dem es viel Kurven gibt, war das Auto eine Klasse für sich." Lob gibt es also auch für den F1 W05.

Die erneute Niederlage Hamiltons will er aber nicht allzu hoch hängen: "Wir sprechen hier von ganz kleinen Unterschieden. Es waren immer nur ein paar Hundertstelsekunden. Lewis hatte im vorletzten Versuche einen kritischen Moment, als er ausgangs Eau Rouge etwas Übersteuern hatte. Das spielt fahrerisch vielleicht eine Rolle. Aber generell haben sich beide nichts geschenkt." Und für den Aufsichtsratsvorsitzenden Niki Lauda ist sogar nur eines wichtig: "Wenn du noch verschlafen bist von der Sommerpause, dann ist das nicht gut. Gott sei Dank schlafen wir nicht mehr."