• 20.07.2014 23:14

  • von Rebecca Friese & Stefan Ziegler

Wolff rechnet mit Titelentscheidung in Abu Dhabi

Bei Mercedes gibt es Hochs und Tiefs auf beiden Seiten und die Konkurrenz schließt langsam auf - Werden die doppelten Punkte beim letzten Rennen entscheiden?

(Motorsport-Total.com) - Auf den Heimsieg von Lewis Hamilton in Silverstone folgte der Heimsieg von Nico Rosberg in Hockenheim. Das Mercedes-Teamduell bleibt weiter spannend und im Kampf um die WM-Krone entscheiden weiterhin nur Nuancen - oder eben die Glück- und Pechverteilung. Denn Hamilton hat in diesem Jahr zwar mehr Siege, aber auch mehr Ausfälle als Rosberg zu verzeichnen, weswegen der Deutsche die Gesamtwertung momentan mit 14 Punkten Vorsprung anführt.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Nico Rosberg

Heißes Teamduell bei Mercedes: Wer hat am Ende die Nase vorn? Zoom

"Ausfälle werden eine entscheidende Rolle spielen", meint Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff daher. "Die beiden fahren auf einem so ähnlichen Niveau. Ich wäre überrascht, wenn es sich nicht beim letzten Rennen in Abu Dhabi entscheidet. Dort gibt es doppelte Punkte. Selbst wenn du vor dem Rennen 30 Punkte zurückliegst, kannst du es noch schaffen."

Wird die fixe Idee von Forme-1-Boss Bernie Ecclestone, aus dem Saison-Finale einen künstlichen Showdown zu machen, also doch aufgehen? "Vielleicht hatte Bernie Recht und diese Regelung hält die Meisterschaft bis zum Schluss offen" denkt Wolff. "Ich halte das aber nicht für fair und denke nicht, dass wir es hätten machen sollen. Der Grund war aber, dass sich der Inhaber der kommerziellen Rechte um das Sponsoring kümmert und sich um die TV-Zuschauer sorgt. Wir brauchen die Spannung bis zum Schluss. Es könnte sich im letzten Rennen entscheiden. Und es würde mich doch sehr überraschen, wenn dann die Zuschauerzahlen nicht deutlich besser wären als sonst."

Bis dahin ist es aber noch eine Weile und neun weitere Rennen hin und bei Mercedes ist man sich durchaus bewusst, dass auch die Konkurrenz noch nicht abzuschreiben ist. Zurzeit scheint ihnen Williams am dichtesten auf den Fersen. "Ich freue mich sehr für sie", fährt Wolff den Kuschelkurs. "Sie schienen bei den vergangenen drei Rennen ein sehr konkurrenzfähiges Auto zu haben. Heute haben sie 336 km/h auf der Geraden erzielt. Das ist eine Hausnummer, die Werbung macht für die Formel 1."

Williams gelang es innerhalb von drei Grands Prix, sich in der Konstrukteurswertung von Platz sechs auf Platz drei hoch zu kämpfen. Dabei ließen sie McLaren, Force India und jetzt auch Ferrari hinter sich. Auf Red Bull fehlen ihnen aber noch 67 Punkte und das amtierenden Weltmeisterteam liegt ganze 178 Zähler hinter Mercedes.


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Deutschland


"Red Bull ist aber ein Power-Haus", bringt Wolff das Team von Vettel und Ricciardo trotzdem ins Spiel. "Wenn sie ihre Probleme mit dem Antriebsstrang in den Griff und ihr Paket auf die Reihe kriegen und an eine Strecke kommen, die ihrem Auto liegt, dann werden sie dort schwer zu schlagen sein. Ich hoffe aber nicht, dass es in Ungarn so weit sein wird. Die Hackordnung dürfte dort unverändert sein."