• 06.06.2014 22:32

Vettel überrascht: "Waren doch ziemlich nahe dran"

Der Red-Bull-Star hofft auf Fortschritte im Laufe des Wochenendes und zeigt sich wegen eines Getriebeproblems unbesorgt - Knackpunkt Spritverbrauch

(Motorsport-Total.com) - Gemischte Gefühle für Sebastian Vettel: Der Weltmeister beendete die ersten beiden Sessions des Freien Trainings zum Kanada-Grand-Prix am Freitag als Dritter im Gesamtergebnis und lag "nur" eine knappe halbe Sekunde hinter Lewis Hamilton im Mercedes zurück. Vor technischen Problemen war aber Vettel einmal mehr nicht gefeit: Das Getriebe des RB10 streikte. Im Interview blickt der Red-Bull-Pilot zaghaft optimistisch auf den Rest des Wochenendes.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel ist das Lachen trotz störender Luftbläschen nicht vergangen Zoom

Frage: "Sebastian, wie ist das Freie Training für dich gelaufen?"
Sebastian Vettel: "Bei mir gab es ein Getriebeproblem, Luftbläschen in der Leitung. Man geht da auf Nummer sicher, weil man das Getriebe nicht beschädigen will. Das mussten wir dann überprüfen. Glücklicherweise konnten wir wieder auf die Strecke fahren, waren im Vergleich zu anderen aber etwas aus dem Rhythmus gekommen. Wir haben dabei Zeit verloren. Trotzdem sieht es so aus, als sei alles in Ordnung."

"Wir sind einige ziemlich gute Runden gefahren. Es gibt noch einiges zu verbessern und wir versuchen, so viel wie möglich herauszuholen. Aber die Mercedes sind hier natürlich sehr schnell. Für den Anfang war das aber akzeptabel. Wir hätten uns mehr Runden gewünscht, um mehr Aussagekräftiges über die Reifen zu erfahren. Aber alles in allem war es okay. Wir waren doch ziemlich nahe dran. Wenn wir das halten können, ist das sehr gut. Wenn wir noch ein bisschen Zeit finden können, umso besser."

Rückstand unerwartet klein

Frage: "Macht es einen nicht wahnsinnig, wenn man immer ein neues Problem hat?"
Vettel: "Was ja auch eine gute Nachricht ist. Wenn die gleichen Fehler nochmals passieren, dann hat man beim ersten Mal daraus nicht so viel gelernt. Solche Dinge können immer passieren, solche Dinge schleichen sich ein. Solange es nicht den ganzen Tag umwirft, ist das okay. Natürlich hoffe ich aber, dass morgen und der Sonntag problemfrei laufen."

Frage: "Man sieht aber, dass du langsam in die Gänge kommst."
Vettel: "Das dauert noch ein bisschen. Es ist natürlich nicht ganz einfach, gerade auf einer Strecke wie dieser braucht man das Vertrauen zum Auto. Aber wir machen kleine Fortschritte und probieren viel aus. Manchmal geht es in die richtige Richtung, manchmal in die falsche, das gehört natürlich dazu."

Frage: "Wie viel Vertrauen hast du, dass das Auto das Rennen durchsteht?"
Vettel: "Davon gehe ich immer aus. Natürlich waren die Rennen bis jetzt anders. Aber man setzt sich nicht rein und geht davon aus, dass etwas kaputtgeht. Man geht davon aus, dass alles gutgeht. Was das Vertrauen beim Fahren angeht: Da können wir etwas zulegen. Wir können das Auto noch verbessern. Am Ende waren wir doch relativ nahe dran, das hatten wir am Morgen nicht erwartet. Wenn wir morgen noch näher dran sein können, umso besser, aber das wird mit Sicherheit schwierig für uns."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Kanada


Kurven sind Red-Bull-Terrain

Frage: "Wie sehr wird es auf den Benzinverbrauch ankommen?"
Vettel: "Ich hätte mir natürlich gewünscht, ein bisschen länger zu fahren, um gerade das auszuprobieren. Aber wir wissen ungefähr, wo wir sind. Heutzutage kann man viel aufgrund von Simulationen erahnen. Es wird für uns am Sonntag ein großes Thema sein, Sprit zu sparen. Es ist mit Sicherheit eine der schwierigsten Rennstrecken über das Jahr gesehen. Wie es dann genau aussieht und wo man im Vergleich zur Konkurrenz steht, wird man leider erst am Sonntag sehen."

Sebastian Vettel

Sebastian Vettel ist optimistischer als sein Teamchef Christian Horner Zoom

Frage: "Christian Horner hat gesagt, dass er glücklich wäre, wenn die Red Bull es unter die Top 5 schaffen. Klingt deprimierend, ist aber realistisch?"
Vettel: "Das könnte alles bedeuten. Zu den Top 5 gehören ja auch die Ränge eins und zwei. Die Strecke ist für uns natürlich schwierig, hat viele Geraden und da sind wir nicht die Schnellsten. Aber es gibt keinen Grund, das ständig zu wiederholen. So ist das eben. Wir müssen dafür sorgen, dass das Auto für die Kurven vernünftig eingestellt ist und wir so viel Zeit wie möglich aufholen."