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Regellücke ausgenutzt: Versteckte Kamera bei Red Bull

Red Bull macht sich eine Regellücke zunutze und verlegt die vorgeschriebenen TV-Kameras an der Fahrzeugnase innerhalb des Chassis

(Motorsport-Total.com) - In der Formel 1 wird wenig dem Zufall überlassen. So sind auch die Positionen, an denen den Onboard-Kameras an den Boliden montiert werden müssen, im Reglement vorgeschrieben. Das gilt auch für die Fahrzeugnase. Daher sorgte der Anblick des neuen Red Bull RB10 für Verwunderung, denn dort fehlen die Halterungen der TV-Kameras, während sie beispielsweise am Ferrari oder Mercedes fast schon wie Hörner aus der Fahrzeugnase wachsen.

Titel-Bild zur News: Red Bull, Kamera

Rechts oberhalb des Casio-Schriftzugs ist die Kamera zu erkennen Zoom

Hat Red Bull also ein illegales Auto gebaut? Mitnichten, wie unsere Kollegen des Fachmagazins 'auto, motor und sport' bei einer genaueren Betrachtung festgestellt haben. Auch der RB10 verfügt über eine TV-Kamera an der Nase, allerdings befindet sich diese innerhalb in der sogenannten Eitelkeitsblende, welche die Stufe im Chassis verdeckt. Bei genauerem Hinsehen ist die Kamera rechts oberhalb des Logos von Sponsor Casio zu erkennen.

Designer Adrian Newey machte sich damit geschickt eine Lücke im Reglement zunutze. Dort wird zwar ein Fenster definiert, in dem sich die Kamera befinden muss, allerdings ist dort die seitliche Position nicht festgelegt. Deshalb kann die Kamera auch innerhalb der Nase montiert werden. Da Kameras oder die entsprechenden Leergehäuse auf beiden Seiten des Fahrzeug angebracht werden müssen, verfügt der RB10 rechts in der Nase über einen Dummy mit dem gleichen Gewicht wie die Kamera.

Sicherlich dürften die anderen Teams dieser Lösung, die den Luftwiderstand reduziert, bald nacheifern. Die innovative Idee bietet für Red Bull zudem noch einen weiteren Vorteil. Aufnahmen nach hinten in Richtung Unterboden, aus denen die Konkurrenz aufschlussreiche Schlüsse ziehen könnte, sind nun nicht mehr möglich.