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  • 27.01.2014 20:17

  • von Timo Pape

Furbatto: Der STR9 ist zu 98 Prozent neu

Toro-Rosso-Chefdesigner Luca Furbatto erklärt die Schwierigkeiten einer langen Entwicklung, die bereits im Sommer 2012 ihren Anfang nahm

(Motorsport-Total.com) - Dass das Formel-1-Auto des Jahres 2014 ein Großprojekt gewesen ist, das den zahlreichen Ingenieuren der verschiedenen Teams alles abverlangt hat, ist nichts Neues. Wie gewaltig die Arbeit am neuen STR9, der am Dienstagabend in Jerez präsentiert wurde, aber wirklich war, erklärt Toro-Rosso-Chefdesigner Luca Furbatto - "Es war eine fantastische Herausforderung, aber auch sehr harte Arbeit."

Titel-Bild zur News: Rob White, Daniil Kwjat, Franz Tost, James Key, Jean-Eric Vergne

Die Toro-Rosso-Mannschaft ist stolz auf ihren STR9, der eine Menge Arbeit bereitete Zoom

"Wir haben mit dem STR9 im Sommer 2012 begonnen, anfangs allerdings ausschließlich auf Simulationen beruhend", erinnert sich Furbatto zurück. "Als James Key gegen Ende 2012 (als Technischer Direktor; Anm. d. Red.) zu uns kam, hat er sich direkt hauptsächlich um das 2014er-Auto gekümmert, während wir noch den STR8 designt haben." So habe das Team aus Faenza noch vor Weihnachten 2012 die ersten STR9-Tests im Windkanal absolvieren können - "viel früher als bei allen vorigen Autos."

Dass der neue Bolide auch wirklich als solcher bezeichnet werden kann, verdeutlicht Furbatto - rund 98 Prozent der Teile seien brandneu. "Wir hatten ein aggressives Gewichtssparprogramm beim STR8 gestartet, um für 2014 gewappnet zu sein. Das Einzige, was wir vom STR8 behalten haben, sind die Pedale, obwohl wir selbst deren Gewicht im Sommer noch reduziert hatten." Das hängt auch mit dem neuen Mindestgewicht der 2014er-Boliden zusammen, das zwar um 50 kg erhöht wurde, aber dennoch zum Einsparen zwingt.

50 kg mehr klingen zunächst viel, ein Großteil davon geht jedoch für den neuen Motor drauf, der schwerer ist als noch der V8. "Zudem sind die Sicherheitsstrukturen für den seitlichen Aufprall und das Chassis signifikant verstärkt worden, das Gewicht der Sicherheitszelle spielt also auch eine Rolle", erklärt Furbatto. "Wir werden nur eine winzige Menge Ballast an Bord nehmen können, und das hängt vom Gewicht des Fahrers ab."

"Wir hatten am Ende 17 verschiedene Layouts für die Kühlung der STR9." Luca Furbatto

Eine Riesenherausforderung sei natürlich nicht zuletzt die Antriebseinheit und deren Kühlung gewesen. Der Hybridmotor 2014 produziert mehr Wärme, die dementsprechend heruntergekühlt werden muss. "Wir hatten am Ende 17 verschiedene Layouts für die Kühlung der STR9, von denen wir uns dann für eine entscheiden mussten." Furbatto geht davon aus, dass die Weiterentwicklung des Kühlsystems die ganze Saison über fortschreiten wird. So soll das Risiko eines Motorschadens verringert werden. Das Megaprojekt 2014 ist also noch lange nicht abgeschlossen.


Präsentation des Toro Rosso STR9