Renault kämpft gegen Schwarzmaler: 2014 wird attraktiv

Renault betreibt Reglement-Aufklärung: Warum die Formel-1-Rennen ab 2014 nicht vom Spritsparen geprägt werden und Action weiterhin garantiert ist

(Motorsport-Total.com) - Mäßiger Sound, enorme Kosten, langweilige Rennen - die Vorurteile, mit denen sich das neue Formel-1-Reglement und dessen Herzstück, die V6-1,6-Liter-Turbomotoren, konfrontiert sehen, sind enorm. Muss sich die "Königsklasse" des Motorsports um ihren Status ab 2014 tatsächlich Sorgen machen? Bei Renault ist man anderer Ansicht. In Viry rechnet man damit, dass die Rennen auch in der kommenden Saison spannend sein werden und die Formel 1 weiterhin ihrem Namen gerecht wird.

Titel-Bild zur News: Renault, Fabrik, Prüfstand, V6-Turbo

In Viry ist man zuversichtlich, dass auch die neue Motorenformel für Spannung sorgt Zoom

"Was das Spektakel angeht, werden die Rennen anders sein, aber immer noch spannend", prophezeit der Technikchef der Renault-Motorenabteilung, Naoki Tokunaga, gegenüber 'Autosport'. Da die Spritmenge 2014 auf 100 Kilogramm begrenzt ist und die Triebwerke um 35 Prozent spritsparender arbeiten müssen, werde sich dies auch auf die Rennen auswirken, meint der Japaner.

Neues Reglement eröffnet neue strategische Möglichkeiten

Der Spannung soll das aber keinen Abbruch tun: Vor allem auf schnellen Kursen wie Monza, wo der Spritverbrauch naturgemäß hoch ist, "wird man es nicht ins Ziel schaffen, wenn man dauernd Vollgas gibt", erklärt Tokunaga. "Weil man also Sprit sparen muss, wird es einen Unterschied zwischen der durchschnittlichen Motorleistung in einem Rennen und der maximalen verfügbaren Motorleistung geben. Das bedeutet aber, dass die maximale Motorleistung immer verfügbar ist, wenn man sie benötigt. Wenn man sie also nutzen will, um ein anderes Auto zu überholen, dann kann man das tun."

"Wir müssen uns schon jetzt um den Spritverbrauch sorgen, und es wird sich nichts ändern." Naoki Tokunaga

Allerdings mit der Konsequenz, dass man den vorübergehend über dem Durchschnitt liegenden Spritverbrauch im Nachhinein wieder ausgleichen muss. "Dadurch werden die Strategien abwechslungsreicher", schlussfolgert der Technikchef.

Auch die Horrorvisionen, dass kommende Saison wegen der begrenzten Spritmenge einige Piloten in den Schlussrunden liegen bleiben oder nur noch im Schneckentempo um den Kurs fahren werden, um irgendwie ins Ziel zu kommen, hält er für nicht gerechtfertigt: "Ich denke nicht, dass mehr Leuten als jetzt der Sprit ausgehen wird. Wir starten bereits jetzt mit so wenig Sprit wie möglich, und am Ende des Rennens sollte kein Sprit mehr im Tank sein - wir müssen uns also schon jetzt um den Spritverbrauch sorgen, und es wird sich nichts ändern."

Der Schnellste wird weiterhin gewinnen

Tokunaga erhält Rückendeckung von seinem Stellvertreter Rob White. Er glaubt, dass die Reglementänderungen eher für die Techniker eine Herausforderung darstellen als für die Fahrer. "Die Fahrer werden mit einem Motor Vollgas geben, der so kalibriert sein wird, dass er den zugewiesenen Spritparametern entspricht", sagt der Brite gegenüber 'Autosport'.

"Die Fahrer werden nicht mit Halbgas fahren." Rob White

"Die Fahrer werden nicht mit Halbgas fahren. Es wird weiterhin der Fahrer das Rennen gewinnen, der so schnell wie möglich vom Start bis ins Ziel fährt - das ist eines der Grundelemente, und das wird bestehen bleiben."

Er schließt nicht aus, dass die Piloten phasenweise im Schongang unterwegs sein werden, "denn das ist physikalisch einfach der effizienteste Weg, um Sprit zu sparen. Wir sollten uns nicht davor drücken, das auch auszusprechen, aber die Art und Weise, wie sich das auf die Rennen auswirkt, wird weniger schockierend sein als es uns die Schwarzmaler prophezeien."

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