Japanische Momente mit Jenson Button

Jenson Button erklärt, warum er die Strecke in Suzuka liebt, was den Kurs für ihn so besonders macht und was er seiner Freundin auf Japanisch mitteilen kann

(Motorsport-Total.com) - Steht der Große Preis von Japan vor der Tür, hört man wohl keine Stimmen von Fahrern, die den Kurs in Suzuka verfluchen. Die tückische Traditionsstrecke ist bei Fahrern und Fans gleichermaßen beliebt. Da stellt auch Jenson Button keine Ausnahme dar. "Es ist immer ein besonderes Rennen in Suzuka. Wir lieben die Strecke, wir lieben das Layout", schwärmt auch der britische McLaren-Pilot. Warum das so ist, kann er auch erklären.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Ob Jenson Button die Schriftzeichen hinter ihm lesen kann, darf bezweifelt werden Zoom

"Es ist sehr anspruchsvoll und gibt keinen Raum für Fehler. Wenn man einen Fehler macht, bezahlt man dafür. Das liebe ich an Strecken", findet er gut, dass noch echte Kiesbetten die Strecke von Suzuka säumen. "Bei den neuen Strecken, hat man das nicht mehr. Man fährt runter, und wieder drauf - und dann versucht man es halt nochmal. Aber hier ist das eine wirkliche Herausforderung." Doch das ist nicht das einzige: "Die Richtungsänderungen machen Spaß, man hat keine Pause bis zur zweiten Degner-Kurve, und auch die Fans sind toll. Ich freue mich auf das Wochenende."

Jetzt bräuchte Button nur noch ein Auto, mit dem es Spaß macht, Rennen zu fahren. Der MP4-28 war in dieser Saison nicht gerade dafür prädestiniert, große Freude auszulösen. Doch da macht sich Button seit der vergangenen Woche in Südkorea große Hoffnungen: "Man fährt hier mit viel Abtrieb, und wir haben ein paar Dinge in Südkorea ans Auto gebracht, die uns bei Strecken mit viel Abtrieb helfen sollten. Das ist vielversprechend, aber wir werden jetzt nicht die Formel-1-Welt auf den Kopf stellen. Wir werden nicht an der Spitze kämpfen."

Dennoch findet er den Boliden gar nicht so schlimm, wie er immer hingestellt wird: "Wir haben kein schlechtes Auto, es ist nur nicht so schnell, wie das von den vier Teams vor uns", nimmt der Brite die Situation mit Humor. Und dementsprechend wäre er schon zufrieden, wenn es an diesem Wochenende ein paar Punkte regnen könnte. An einen Sieg wie 2011 wagt Button derzeit gar nicht zu denken - außer bei einem Blick in die Geschichte.

"Es war so ein hartes Rennen", spricht er über den Grand Prix von vor zwei Jahren. "Ich habe gegen Ende des Rennens geführt und hatte Fernando und Sebastian hinter mir. Vor den japanischen Fans in so einem schwierigen Jahr für sie zu gewinnen, war sehr besonders", verweist er noch auf die Geschehnisse in Fukushima. "Meine Freundin hat ihre Augen ausgeheult. Außerdem hatte ich ja eine Vergangenheit mit einem Team, mit dem ich in Zukunft wieder zusammenarbeiten könnte."

Jenson Button

Auch Model-Freundin Jessica Michibata hat in Japan scheinbar viele Fans Zoom

Damit hat Button genau die richtigen Themen angesprochen. Durch seine Verbindungen nach Fernost hat der 33-Jährige eine ganz besondere Beziehung zum Rennen im Land der aufgehenden Sonne. "Der Grand Prix von Großbritannien wird natürlich immer mein Heim-Grand-Prix sein. Da komme ich her, dort bin ich aufgewachsen. Aber Japan ist auch sehr nah an meinem Herzen", sieht er fast eine Art zweites Heimrennen in diesem Grand Prix.

Sechs Jahre lang war "JB" für ein japanisches Team unterwegs, wenn man schon die Zeit bei BAR mit den Honda-Triebwerken dazurechnet. Zudem kommt seine Freundin Jessica Michibata ebenfalls aus den örtlichen Gefilden. Selbst Japanisch gelernt, hat Button allerdings noch nicht: "Ich kann gewisse Dinge zu meiner Freundin sagen, kann ein Taxi anweisen und einen Kaffee bestellen. Einen ganzen Satz hinzubekommen, ist aber schwierig", lacht er. Doch er will sich in Japan sowieso viel lieber auf das Rennfahren konzentrieren: "Ich kann es nicht abwarten, auf die Strecke zu gehen."