• 06.10.2013 14:29

Button: "Wollte nur noch auf der Strecke bleiben"

Der Brite kämpfte zum Schluss mit völlig ruinierten Pirelli-Reifen, nennt das Resultat und das Tempo auf der härteren Mischung jedoch ein erfreuliches Zeichen

(Motorsport-Total.com) - Gemessen an seinen Ansprüchen zu Saisonbeginn wäre der achte Rang beim Südkorea-Grand-Prix am Sonntag wohl eine Enttäuschung gewesen. Nach Monaten voller Enttäuschungen war Jenson Button mit dem Resultat jedoch sehr glücklich. Im Interview erklärt er, warum es unter besonders schwierigen Umständen zustande kam, welche Rolle die Reifenstrategie spielte und wieso er seinen McLaren am Ende nur noch auf der Strecke halten wollte.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button war mit seinem Abschneiden in Südkorea zufrieden Zoom

Frage: "Jenson, wie war dein Rennen?"
Jenson Button: "Es war ein schwieriges Rennen, für alle von uns. Aber es hat Spaß gemacht. Der Start war ein großes Durcheinander, wie erwartet und wie immer. In Kurve drei ist jemand abgeflogen und in mich reingeknallt. Er hat den Frontflügel getroffen und die Endplatte abgerissen. Ich war total baff, dass ich in den darauffolgenden vier Runden mit den Autos vor mir mithalten konnte."

Frage: "Was war mit deinem Frontflügel los? Hat dich der Schaden langsamer gemacht?"
Button: "Nicht wirklich. Ich konnte bei der Szene nicht viel machen, weil ich auf der Außenseite fuhr. Irgendwer ist weit herausgetragen worden und wir sind kollidiert. Es war eigentlich kein großes Problem, trotz des Schadens an den Autos vor mir dranzubleiben. Aber es hat die Temperatur der Bremsen in die Höhe getrieben. Ich musste deshalb schon in Runde vier an die Box kommen. Da wurde dann die Ampel grün, dann wieder rot. Ich stoppte nochmal, vergewisserte mich mit einem Blick nach hinten und konnte dann weiterfahren."

DRS streikte zum Schluss

Frage: "Wie ist das weitere Rennen aus deiner Sicht verlaufen?"
Button: "Nach dem Stopp bin ich zwei weitere Stints auf der härteren Mischung gefahren. Der erste war eine Überraschung, wir hatten nicht damit gerechnet, so schnell zu sein. Wir hatten eine Phase des Körnens, aber danach kehrte das Tempo zurück. Schneller als erwartet, das macht uns Hoffnung. Meine Reifen waren am Ende so fertig! Es machte kein Sinn mehr, gegen Nico (Rosberg, Anm. d. Red.) zu kämpfen. Als ich mich verteidigen wollte, ist die Temperatur der Pneus in den Keller gegangen."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Südkorea


"Mit Nico ist es ja immer ein harter Kampf. Seine Reifen waren am Ende um die zehn Runden jünger als meine. 33 Runden auf einem Satz! Den davor hatte ich gerade mal 18 Umläufe lang genutzt. Ich bin glücklich, diese Punkte gesammelt zu haben, aber am Ende habe ich den Anschluss an die Autos vor mir verloren, dass ich kein DRS mehr hatte, tat sein Übriges hinzu. Ich wollte den Wagen nur noch auf der Strecke halten. Ich bin zufrieden als Achter. Mehr wäre nicht drin gewesen und ich freue mich, dass ich so nahe dran war an den Jungs vor mir. Es ist kein schlechtes Resultat, wenn ich das in Betracht ziehe."

Mutmacher für Suzuka

Jenson Button

Es geht nach Suzuka: Ist Button auch im geliebten Japan schnell? Zoom

Frage: "Hattet ihr es in Betracht gezogen, nochmal Supersoft zu verwenden?"
Button: "Ja, als die Jungs beim Safety-Car gesagt haben, dass ich reinkommen sollte, wollte ich den Option-Reifen aufziehen. Ich habe gefragt: 'Wollen wir es nicht versuchen?' Aber das ist so eine schwierige Entscheidung."

Frage: "Hat dir dieses Rennen Mut gemacht für den Japan-Grand-Prix?"
Button: "Es tut gut, mit WM-Punkten im Gepäck nach Japan zu fahren. Dort geht es viel um Abtrieb und Richtungswechsel. Mal sehen, was wir reißen können. Die Strecke in Südkorea war eigentlich nie eine, die mir gelegen hat - also abwarten, was in Suzuka passiert."

Frage: "Martin Whitmarsh will das Team im technischen Bereich verstärken. Ist es das, was dat Team braucht?"
Button: "Keine Ahnung, ob er das wirklich gesagt hat. Wenn wir darüber sprechen, sollten wir warten, bis sich tatsächlich etwas tut."