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Constantin-Klage: Ecclestone gerät unter Druck

Bernie Ecclestones Ärger mit der Justiz setzt sich fort: Ein Londoner Gericht fordert Verkaufsunterlagen an und enthüllt Äußerungen eines CVC-Managers

(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestone muss sich derzeit gleich mit zwei Gerichtsverfahren beschäftigen: Während die Staatsanwaltschaft München den Formel-1-Boss wegen des Verdachts der Bestechung und Untreue angeklagt hat, befasst sich auch ein Londoner Gericht mit dem Verkauf der Formel-1-Anteile von der Bayerischen Landesbank an das Investment-Unternehmen CVC Capital Partners im Jahr 2006. In diesem Fall hat das Gericht nach Angaben der 'Financial Times' nun von der Formula One Group die Herausgabe der Verkaufsunterlagen verlangt.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Berine Ecclestone führt derzeit einen juristischen Zweifrontenkrieg Zoom

Hintergrund ist eine Zivilklage des deutschen Unternehmens Constantin Medien. Der Ismaninger Konzern, früher Teilhaber der Königsklasse, wirft Ecclestone und dem bereits wegen Bestechlichkeit und Untreue rechtskräftig zu achteinhalb Jahren Haft verurteilten Ex-BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky vor, mit Preismanipulation für Verluste in dreistelliger Millionenhöhe gesorgt zu haben.

Ecclestone, so die Ansicht des Unternehmens, habe Gribkowsky mit 44 Millionen US-Dollar bestochen, damit dieser die Formel-1-Anteile unter Wert verkauft. CVC erwarb 2006 47 Prozent der Anteile an der Formula One Group für 814 Millionen US-Dollar. "CVCs Refinanzierung ein Jahr später ergab einen Wert der Anteile in Höhe von 2,8 Milliarden US-Dollar", zitiert die 'Financial Times' aus einer Stellungnahme von Constantin. Außerdem werfen die Anwälte des Medienunternehmens der BayernLB vor, im Vorfeld des Verkaufs den Marktwert der Anteile nicht ordnungsgemäß ermittelt zu haben.

Ecclestones Anwälte betonen jedoch, dass der Verkauf fair und zum damals aktuellen Marktpreis erfolgt sei. Die Wertsteigerung der Anteile innerhalb eines Jahres sei durch die Schaffung neuer Einnahmequellen entstanden. Im Rahmen der Verhandlung in London wurde auch eine schriftliche Stellungnahme des CVC-Managers Donald MacKenzie verlesen, die dieser im Rahmen des Gribkowsky-Prozesses gegenüber dem Landgericht München abgegeben hatte. Darin beschreibt MacKenzie Ecclestone als "sehr machtvollen Menschen, mit dem schwierig auszukommen sei."