• 10.06.2013 02:47

Alonso: "Müssen uns vor allem im Qualifying verbessern"

Fernando Alonso zeigt sich mit dem zweiten Platz in Kanada zufrieden - Laut dem Spanier müsste allerdings die Performance im Qualifying verbessert werden

(Motorsport-Total.com) - Nach Startplatz sechs konnte Ferrari-Pilot beim Großen Preis von Kanada bis auf Platz zwei nach vorne fahren und in der Fahrerweltmeisterschaft Kimi Räikkönen überholen. Auch Sieger Sebastian Vettel hatte den Spanier mit auf der Rechnung. Im Interview berichtet Alonso unter anderem, warum der zweite Platz für beinahe so viel Wert ist wie ein Sieg und woran er und Ferrari in den kommenden Wochen arbeiten wollen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Podest, Kanada

Zufrieden mit dem Ergebnis, aber Verbesserungen im Kopf: Fernando Alonso Zoom

Frage: "Senor Alonso, als ich Ihren Report gestern gelesen habe, wo Sie geschrieben haben, vielleicht von Startplatz sechs eine Chance auf den Sieg zu haben, da habe ich mich gefragt: Wie macht er das?"
Fernando Alonso: "Ja, wir hatten kein gutes Qualifying. Ich habe einfach keine Runde zusammenbekommen und auch die Bedingungen haben uns nicht geholfen. Wir wussten aber, dass die Performance des Autos am Freitag bei trockenen Bedingungen gut war, also hatten wir Hoffnungen.

"Wir haben mit Top-Rennfahrern gefightet und ich hatte am Ende einen sehr guten Kampf mit Mark (Webber), Nico (Rosberg) und (Lewis Hamilton; Anm. d. Red.). Und es ist nicht einfach, sogar wenn du ein bisschen mehr Pace hast. Sie sind super talentiert und es war ein schwieriges Rennen. Schlussendlich denke ich, dass der zweite Platz fast wie ein Sieg schmeckt, weil wir einige Punkte eingefahren haben nach einem schwierigen Wochenende."

Frage: "Gerade beim Duell mit Hamilton hat es eine Weile gedauert, sogar mit DRS, bis Sie ihn überholen konnten. Wie kam das?"
Alonso: "Ich denke, die Unterschiede in der Pace waren sehr, sehr klein. In anderen Duellen, die ich bestritten habe, war ich ein bisschen schneller als die Leute, die ich überholt habe. Bei Lewis war die Pace ähnlich. Es gab einige Momente, wo man geschaut hat, wie der andere aus Kurve acht und zehn kommt und vor der letzten Schikane das gleiche.

"Da war Action. Es war aber schön, solche Duelle zu haben. Insbesondere dieses Rennen mit den talentierten, intelligenten Fahrern: Du kämpfst Rad an Rad bei 315 Kilometer pro Stunde und fühlst dich trotzdem sicher. Du fährst und du kämpfst - es kann für dich gut enden oder für den anderen, aber das ist richtiges Racing. Es ist schön, das nach Monaco wieder zu sehen. Es ist ein bisschen unterschiedlich."

Bedingungen in Silverstone ein Problem für Ferrari?

Frage: "Wie sehr hat Sie das Qualifying und Startplatz sechs nach dem starken Rennen getroffen - hätten Sie es noch besser machen können, wenn Sie in den ersten zwei Reihen gestartet wären?"
Alonso: "Ich weiß es nicht. Ich denke, dass kann man nicht wissen. Qualifying ist Qualifying und es ist besser, auf der Pole-Position zu sein, aber ich denke, die letzte Pole-Position bei trockenen Bedingungen war im September 2010, es ist also nicht die Stärke des Teams."

"Am Sonntag wird unsere Pace normalerweise besser, worüber wir auch happy sind, weil die Punkte am Sonntag vergeben werden. Es ist aber wahr, dass es bei einigen Rennen, wenn man von zu weit hinten startet, schwierig ist, wieder aufzuholen. Wir werden aber versuchen, uns da in der nächsten Zeit zu verbessern."

"Am Sonntag wird unsere Pace normalerweise besser, worüber wir auch happy sind, weil die Punkte am Sonntag vergeben werden." Fernando Alonso

Frage: "Nach Monaco haben Sie gesagt, dass Sie hier aufs Podest fahren werden, was Sie auch geschafft haben - was war der Unterschied zu Monaco?"
Alonso: "In Monaco waren wir aus verschieden Gründen nicht konkurrenzfähig. In gewisser Art und Weise waren wir das am Samstag hier auch nicht, vielleicht aus den gleichen Gründen, bei den Bedingungen, die wir brauchen, um im Vergleich zu den anderen einen besseren Job zu machen. Bei manchen Bedingungen sind wir nicht konkurrenzfähig genug, daran müssen wir arbeiten."


Fotos: Fernando Alonso, Großer Preis von Kanada


Frage: "Haben Sie mit Ihrer Pace im Qualifying Sorge vor dem Grand Prix in Silverstone, weil es da üblicherweise kälter ist, oder glauben Sie, dass kein Problem sein wird?
Alonso: "Ich glaube, dass es okay sein wird. Es ist ein anderer Kurs, komplett anderer Asphalt und es gibt viele Probleme mit den Reifen: Silverstone und Nürburgring verglichen mit reifenschonenderen Kursen wie Monaco oder Kanada, wo man ein oder zwei Stopps machen kann."

"Silverstone wird da denke ich anders sein. Wir wissen, dass uns die Temperatur im Moment nicht hilft, wir können aber nichts sagen, weil andere bei den Bedingungen sehr schnell sind. Es liegt an uns, es zu verbessern. Wir haben einige Ideen für Silverstone und können es hoffentlich tun."

"Wir haben einige Ideen für Silverstone und können uns hoffentlich verbessern." Fernando Alonso

Qualifying soll verbessert werden

Frage: "Mit Ihrem zweiten Platz haben Sie aber Kimi Räikkönen in der Fahrerweltmeisterschaft überholt. Woran werden sie jetzt arbeiten, um noch einen weiteren Schritt nach vorne machen zu können?
Alonso: "Mit Kimi war es ein gutes Wochenende, weil wir viele Punkte geholt haben und er nicht. Wir müssen uns aber verbessern, vor allem im Qualifying."

"Wir hatten ein starkes Wochenende bezüglich der Pace. Wir haben uns am Samstag die Dinge vielleicht erschwert, weil wir mit den Bedingungen nicht glücklich waren. Bei kalten Bedingungen geht das Auto nicht so gut. Wenn wir mit Sebastian vorne starten, können wir ein bisschen enger zusammen fighten."

Frage: "Wie haben Sie die Unterstützung der "Ferraristi" hier in Montreal erlebt?"
Alonso: "Die Italiener hier in Montreal haben Ferrari die ganze Zeit unterstützt und sie haben die Formel 1 genossen. Die Atmosphäre bei diesem Rennen ist sehr einzigartig. Nicht nur hier an der Strecke, sondern bereits auch, wenn du am Flughafen landest, siehst du enthusiastische Leute."

"Die Straßen sind voll mit Ferrari-Flaggen, es ist also sehr schön, hier Rennen zu fahren. Wir konnten ihnen heute keinen Sieg schenken, aber ich denke, wir haben ihnen eine gute Show für jeden geboten und werden ihnen hoffentlich beim nächsten Rennen einen Sieg geben, wenn sie es im Fernsehen sehen."