McLaren: Feedback und Zeiten sorgen für Optimismus

McLaren zeigt sich nach dem ersten China-Trainingstag zuversichtlich, dass die Updates ein Fortschritt sind - Gary Paffett fuhr heute den virtuellen dritten McLaren

(Motorsport-Total.com) - McLaren kämpft derzeit an allen Fronten um die Rückkehr zu alter Klasse. Da wird auch schon mal der Testpilot um drei Uhr Morgen in die Fabrik beordert, um dem Rennstall im fernen China zuzuarbeiten. "Wie sehr ich es liebe, um drei Uhr Morgen aufzustehen", gab sich Gary Paffett via 'Twitter' ironisch. "Ich bin gerade im McLaren Technology Center eingetroffen, um Freitags-Unterstützungsarbeit im Simulator zu leisten."

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Neue Seitenkästen, neuer Auspuff: McLaren arbeitet sich nach vorne Zoom

Kein Wunder, denn McLaren probierte heute ein umfangreiches Update-Paket mit einem neuen Auspuffsystem und neuen Seitenkästen. Da will man auch auf die Daten aus dem Hightech-Simulator in Woking nicht verzichten. In der Ergebnisliste fielen die beiden McLaren-Piloten mit den Plätzen fünf durch Jenson Button (+1.092 Sekunden) und elf durch Sergio Perez (+1.600 Sekunden) nicht besonders auf - wenn man aber in Betracht zieht, dass die Red-Bull-Piloten ähnlich konkurrenzfähig waren, darf man sich durchaus Hoffnungen machen.

Zumal man sich im Team vom ersten Trainingstag in Schanghai ermutigt zeigt. Ursprünglich hatte man befürchtet, dass der Shanghai International Circuit dem "Sorgenkind" MP4-28 weniger behagt als der Sepang International Circuit, aber die ersten Ergebnisse sind positiv. "Wenn es nach den Aussagen der Fahrer und nach den Rundenzeiten geht, dann sieht es gut aus, aber wir vertrauen voll auf die Daten", erklärt Sportdirektor Sam Michael seinen vorsichtigen Optimismus. "Es benötigt etwas Zahlenverarbeitung, um herauszuarbeiten, wo man steht."

Er sieht McLaren aber ganz klar auf dem richtigen Weg, um dem bockigen MP4-28 endlich Klasse beizubringen. Der Weg zurück sei "sehr weit fortgeschritten, aber wie alles braucht auch das Zeit. Ich denke, wir benötigen noch zwei Rennen, und bis Barcelona sollten wir die nächste Phase erreicht haben", gibt er die Marschroute vor.


Fotos: McLaren, Großer Preis von China


McLaren hat die Hoffnung also nach wie vor nicht aufgegeben, aus dem aktuellen Boliden ein Siegerauto zu machen. Was dem Team Hoffnung gibt: In Melbourne sah man aufgrund der vielen Bodenwellen schlechter aus, als das Auto tatsächlich ist, denn Unebenheiten sind für den MP4-28 Gift. "Das Auto hört nicht mehr auf zu springen", beklagte sich Button.

Daher musste man ein Setup wählen, das ein Aufschlagen des Unterbodens verhindert, wodurch die Aerodynamik nicht mehr wie erwünscht funktionierte. In Sepang zeigte Button aber das Potenzial des Autos, als er mit einem Boxenstopp weniger auf Augenhöhe mit der Spitze mitfuhr, ehe ein völlig missglückter Reifenwechsel sein Rennen zerstörte. Man darf also gespannt sein, wie stark man sich in China präsentieren kann.