Mercedes bekommt den Auspuff in den Griff
Besserer Auspuff gleich schnelleres Auto? Ross Brawn stellt diesen Zusammenhang bei den Silberpfeilen her: "Sie spüren den Effekt des Auspuffs"
(Motorsport-Total.com) - Im vergangenen Jahr war die Heckpartie des Mercedes die große Schwachstelle. Der W03 verfügte auf der Hinterachse über zu geringen Abtrieb. Die mangelnde Bodenhaftung führte regelmäßig dazu, dass die Hinterreifen überhitzten, wodurch Michael Schumacher und Nico Rosberg vor allem in der zweiten Saisonhälfte im Rennen meist deutlich zurückfielen. Auch der Auspuff des Silberpfeils funktionierte nicht wunschgemäß und verschärfte das Temperaturproblem der Hinterräder, anstatt Abhilfe zu schaffen.

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Mercedes hat intensiv an der Schwachstelle Auspuff gearbeitet Zoom
Dass Mercedes diese Probleme im vergangenen Jahr nicht in den Griff bekam, lag laut Teamchef Ross Brawn auch daran, dass dem Team die notwendigen Hilfsmittel zur Analyse der Fehlerursache fehlten. "Die Schwäche, die wir vergangenes Jahr hatten, wurde teilweise dadurch erschwert, dass wir die Teile nicht ordentlich messen konnten. Wir hatten wohl nicht die Technologie, um wirklich zu verstehen, wo und wie der Auspuff funktioniert", sagt Brawn.
Mercedes erkannte diesen Mangel jedoch und arbeitet daran, ihn zu beseitigen: "Also lag der Fokus in der zweiten Jahreshälfte darauf, Technologien zu entwickeln, um verstehen zu können, was der Auspuff macht und wo die Gase ausströmen, wie sie reagieren. Das ist uns ganz gut gelungen", so der Teamchef. "Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass wir jetzt viel besser aufgestellt sind."
Allerdings gaben die kühlen Temperaturen bei den Wintertests und beim Saisonauftakt in Melbourne noch keinen Aufschluss darüber, ob das Problem endgültig gelöst ist: "Einen Härtetest hatten wir noch nicht - das werden wir in den nächsten paar Rennen herausfinden", blickt Brawn auf das nächste Rennen in Malaysia, wo deutlich höhere Temperaturen als heute in Australien herrschen werden.
Doch nicht nur die Messdaten, sondern auch die Rückmeldungen von Rosberg und Lewis Hamilton stimmen den Teamchef zuversichtlich: "Wir erhalten sehr positives Feedback von den Fahrern. Sie spüren den Effekt des Auspuffs, was im Vorjahr nicht der Fall war. Und wir gehen gründlicher daran heran, genau zu messen, was der Auspuff um den Reifen herum auslöst, sodass wir das besser einschätzen können."

