Hülkenberg sorgt sich nicht um Saubers Form
Der Deutsche sieht dem Force-India-Abschied mit gemischten Gefühlen entgegen: Traurig wegen seines alten Teams, zuversichtlich wegen der neuen Aufgabe
(Motorsport-Total.com) - Time to say Goodbye für Nico Hülkenberg: Am Wochenende bestreitet der Emmericher in Sao Paulo seinen letzten Formel-1-Grand-Prix für Force India, die Sache stimmt ihn melancholisch. "Es ist eine Portion Traurigkeit mit dabei, weil ich zwei Jahre bei diesem Team verbracht habe", erinnert Hülkenberg daran, dass Vijay Mallya ihn nach dem Williams-Aus zunächst als Testfahrer aufnahm. "Ich mag die Leute sehr. Wir müssen uns jetzt voll auf den Job konzentrieren und dann liegt eine neue Herausforderung vor mir."
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Weißes Hemd bleibt: Hülkenberg muss sich zumindest modisch nicht anpassen Zoom
Seien Vorfreude auf den Arbeitsplatz in Hinwil trübt das nicht. Und auch Saubers nachlassende Leistungen im Saisonverlauf seien für ihn kein Dämpfer, erklärt Hülkenberg: "Es ist schwierig zu beurteilen. Ich bin ja noch nicht im Team und es ist kaum zu bewerten, aus welchen Gründen es dort nicht so gelaufen ist wie immer", hütet er sich vor einer Ferndiagnose. "Aber die Formel 1 ist ein schnelllebiges Geschäft, nächstes Jahr gibt es neue Autos", zeigt sich der 25-Jährige abgeklärt.
Nervenberuhigend wirkt auch die Analyse des Datenmaterials: "Wenn ich mir die Rundenzeiten im Rennen ansehe, erkenne ich, dass das Auto absolut konkurrenzfähig ist und teilweise auch schneller als ich." Die Herstellerwertung hat ebenfalls das Potenzial, Hülkenbergs Nächte weniger schlaflos zu gestalten. "Sauber liegt einen Platz vor uns in der Konstrukteurs-WM. Sie haben sich stark entwickelt, vier Podiumsplätze eingefahren. Da sehe ich viel Potenzial", erklärt er.
Sauber am Sonntagabend auf Rang fünf - und damit vor Mercedes - zu sehen, würde Hülkenberg gefallen. "Da hätte ich nichts dagegen", meint er mit einem breiten Grinsen, würde dafür aber nicht zu weit gehen, wenn Sergio Perez oder Kamui Kobayashi im Rennen hinter ihm fahren sollten. "Dann soll er mich überholen. Jetzt bin ich hier, nächstes Jahr bin ich da, aber das ändert für dieses Wochenende gar nichts", erklärt Hülkenberg, der keine Angst vor einem schlechten C32 hat.
"Das kann mir hier genauso passieren", spielt er auf Force India an. "Dann lernt man eben als Rennfahrer weiter." Auch bei Sauber freut man sich auf Hülkenbergs Ankunft: "Er zeigt seit den vergangenen Rennen, dass er ein sehr schneller, ein sehr guter Fahrer ist und seine Chancen vor allem auch nutzen kann", so Monisha Kaltenborn, die voll auf ihren Neuzugang setzt: "Das spüren wir ja auch leider, was die Punkte betrifft! Wenn wir effizienter gewesen wären, unsere Chancen umzusetzen und Punkte nach Hause zu fahren, dann wären wir vielleicht in der Weltmeisterschaft woanders."