Caterham und Renault bauen gemeinsam Sportwagen

Tony Fernandes' Caterham-Gruppe übernimmt 50 Prozent von Renault-Alpine und plant, in drei bis vier Jahren einen Sportwagen auf den Markt zu bringen

(Motorsport-Total.com) - Tony Fernandes expandiert weiter: Seine Caterham-Gruppe hat heute in Paris eine Zusammenarbeit mit dem Renault-Konzern bekannt gegeben, im Zuge derer die beiden Unternehmen gemeinsam Sportwagen auf den Markt bringen werden. Caterham übernimmt dafür 50 Prozent von Renault-Alpine, seit 1978 eine hundertprozentige Renault-Tochter.

Titel-Bild zur News: Tony Fernandes

Tony Fernandes und Caterham übernehmen 50 Prozent von Alpine Zoom

Alpine wurde 1955 vom damaligen Rennfahrer Jean Redele gegründet. 1973 übernahm Renault die Aktienmehrheit, fünf Jahre später stieg der Firmengründer ganz aus. Seit 1995 baut Alpine keine Fahrzeuge mehr, die Markenrechte hat Renault jedoch nie abgegeben. Caterham hat nun vor, im traditionsreichen Alpine-Werk in Dieppe (in dem zuletzt nur noch Renaults vom Band gegangen sind) die künftigen Alpine-Caterham-Sportwagen zu bauen.

Ziel ist, dass die Sportwagen die Handschrift von Caterham Cars tragen, gleichzeitig aber die DNA der legendären Alpine-Modelle in sich tragen. Zum Geschäftsführer der neuen Partnerschaft, die im Januar 2013 in Kraft treten soll, wurde Bernard Ollivier bestellt. Unterstützt wird das Projekt von der französischen Regierung und von der Region Normandie.

"Unser Ziel, Alpine wiederzubeleben, hing schon immer davon ab, einen Partner zu finden, um die wirtschaftliche Profitabilität eines solchen Abenteuers sicherzustellen", erklärt Renault-Betriebsdirektor Carlos Tavares und kündigt den ersten gemeinsamen Sportwagen für die nächsten "drei oder vier Jahre" an.

Die Partnerschaft auf dem Automobilmarkt ist die Krönung der schon seit 2011 bestehenden Zusammenarbeit zwischen Caterham und Renault in der Formel 1. Fernandes schwebte schon immer vor, über die Königsklasse eine Automobil-Partnerschaft einzufädeln, doch der ursprüngliche Plan scheiterte am Rechtsstreit mit der Lotus-Gruppe. Daraufhin musste der Malaysier seine Strategie ändern. Er setzte dabei auf das Pferd Caterham.

"Die Formel 1 war immer unser Sprungbrett ins Automobilgeschäft", sagt Dato Kamarudin Meranun, stellvertretender Vorsitzender der Caterham-Gruppe. "Unser eigentlicher Plan, eine Partnerschaft mit Lotus zu entwickeln, ist spektakulär gescheitert, aber jetzt haben wir eine viel bessere Gelegenheit, Caterham Cars in Zusammenarbeit mit Renault zu entwickeln, in Einbeziehung von Caterham Technology, die ebenfalls integraler Bestandteil dieses Vorhabens sind."


Die Geschichte von Renault-Alpine

Caterham ist nicht das erste Formel-1-Team, das versucht, im Automotiv-Bereich Fuß zu fassen. So gibt es beispielsweise eine Sebastian-Vettel-Edition des Infiniti FX50, McLaren hat Millionen in den Supersportwagen MP4-12C investiert und Williams entwickelt das Hybridsystem für den Jaguar C-X75. Außerdem gab es schon in den 1990er-Jahren einen Renault-PKW in Williams-Optik.