• 08.09.2012 09:36

  • von Fabian Hust

Tost schwelgt in Erinnerungen an 2008

Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost über Sebastian Vettels überraschenden Monza-Sieg 2008 und wie er damals den jungen Deutschen einschätzte

(Motorsport-Total.com) - Wenn die Formel 1 zum Großen Preis von Italien reist, dann weckt dies vor allem im Lager von Toro Rosso, Red Bull und Sebastian Vettel Erinnerungen an die Saison 2008. Damals gelang es Vettel, im eigentlich unterlegenen Toro Rosso auf die Pole-Position zu fahren. Nicht nur das, der junge Deutsche holte sich am Sonntag auch noch den Sieg.

Titel-Bild zur News: Franz Tost, Dietrich Mateschitz und Sebastian Vettel

Ein glückliches Trio 2008 in Monza: Tost, Mateschitz und Vettel

"Wenn ich mich richtig daran erinnere, dann begannen wir bereits am Freitag damit, die Autos für Sonntag auf nasse Bedingungen vorzubereiten", erinnert sich Teamchef Franz Tost. In der Tat war dies der Schlüssel zum Erfolg, denn das gesamte Wochenende über regnete es in Monza, was für den Großen Preis von Italien eigentlich untypisch ist.

Monza im Regen ist speziell

"Die Wetterprognosen waren ziemlich klar. Sie besagten, dass ein Regenrisiko besteht. Ich kann mich noch daran erinnern, wie wir zu den Fahrern sagten 'Bleibt draußen, fahrt so viele Runden wie möglich', denn hier in Monza ist es unter nassen Bedingungen etwas anders als auf anderen Strecken, da es hier nicht so viele Möglichkeiten für das Wasser zum Ablaufen gibt. Aus diesem Grund muss man genau wissen, wo man fährt."

"Sebastian Vettel und Bourdais fuhren eine Menge Runden, und wir fanden damals ein gutes Setup. Als der Regen am Samstag während der Qualifikation nicht aufhörte, war ich ganz glücklich. Das Rennen wurde am Sonntag im Regen hinter dem Safety-Car gestartet. Ich war ziemlich überzeugt, dass Sebastian das Rennen zumindest unter den ersten fünf Positionen würde beenden können."

Tost glaubte nicht an den Sieg

An den Sieg glaubte der Österreicher nicht, denn gerade unter regnerischen Bedingungen ist ein Ausrutscher immer drin: "Ich dachte nicht, dass er das Rennen gewinnen könnte, aber dann leistete er fantastische Arbeit." In der Tat führte Vettel mit 49 Führungsrunden beinahe das gesamte Rennen über, kam mit über 12,5 Sekunden Vorsprung vor Heikki Kovalainen im McLaren als Sieger ins Ziel.

"Auch das Team leistete bei den Boxenstopps gute Arbeit, am Ende gewannen wir das Rennen glücklicherweise. Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass es sehr spezielle Bedingungen waren."

Tost wusste um Vettels Talent

Das Talent des Heppenheimers blitzte jedoch im italienischen Rennstall zweifelsfrei durch: "Damals konnten wir klar sehen, dass sich Sebastian Vettels Lernkurve und seine Leistung von Rennen zu Rennen verbessern. Ich war überzeugt, dass er bei Red Bull wirklich gute Arbeit leisten kann. Dass er die Meisterschaft bereits 2010 gewinnt, konnte man 2008 jedoch noch nicht wissen. Aber dass er eine gute Zukunft haben wird, das war für mich ganz klar."