• 15.09.2012 10:25

  • von Felix Matthey

Lotus will in Singapur zurück aufs Podium

Da man bereits in Valencia und Budapest gut zurecht kam, hoffen Kimi Räikkönen und Romain Grosjean nun auf ein ähnlich starkes Ergebnis in Singapur

(Motorsport-Total.com) - Durch seinen fünften Platz beim Großen Preis von Italien in Monza schob sich Kimi Räikkönen bis auf einen WM-Punkt an den Zweitplatzierten der Fahrerwertung, Lewis Hamilton, heran. Damit wird der Lotus-Pilot seinem Ruf als "Punkte-Eichhörnchen" in dieser Saison weiter gerecht, fuhr er doch seit dem Grand Prix von China bei jedem Rennen in die Punkte und dabei sechs Mal aufs Podium.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen war mit seinem fünften Platz in Monza zufrieden Zoom

Zuletzt in Monza reichte es vor allem aufgrund fehlender Endgeschwindigkeit auf den langen Geraden nicht zu mehr. Räikkönen zeigte sich letztendlich mit Position fünf zufrieden, nachdem er sich im Rennen lange Zeit gegen schnellere Piloten wie Sergio Perez oder Nico Rosberg zur Wehr setzen musste.

In der kommenden Woche reist der Formel-1-Zirkus nach Übersee, genauer gesagt zum Nachtrennen nach Singapur. Dort erwartet die Teams eine völlig andere Strecke als in Monza. Der Stadtkurs ist teilweise extrem langsam, beinhaltet sogar deutlich langsamere Kurven als die legendäre Strecke von Monte-Carlo. Räikkönen möchte auf dem mit Flutlicht ausgeleuchteten Kurs endlich etwas Zählbares erzielen, fiel er beim Premierenrennen 2008 doch aus und wurde 2009 nur Zehnter.

"Ich mag es wirklich sehr, nach Singapur zu reisen", so Räikkönen. "Es ist ein toller Ort, ich liebe das dortige Essen und mir macht es nichts aus, zu unüblichen Zeiten ins Cockpit steigen zu müssen. Ich habe nach meinen zwei Grands Prix dort noch eine Rechnung offen, da ich noch nie einen Punkt erzielt habe. Das bedeutet allerdings nicht, dass ich dort in der Vergangenheit nicht schnell war, da ich 2008 die schnellste Rennrunde fuhr. Dennoch schied ich beim Kampf um Platz fünf durch einen Unfall aus und wurde 2009 nur Zehnter. Dieses Mal möchte ich also besser sein."

Fahren in der Nacht macht keinen Unterschied

Das Fahren in der Nacht stelle die Fahrer laut Räikkönen nicht vor eine Herausforderung, denn: "Wenn sie das Flutlicht anschalten, dann ist es genauso als würde man im Hellen fahren", erklärt der Finne. "Ich denke, dass jeder das Nachtrennen in Singapur mag. Es ist eine tolle Veranstaltung, da die Stadt sehr pulsierend ist und viele Leute zum Rennen kommen. Abgesehen von ein paar dunklen Stellen in den Auslaufzonen ist die Strecke gut ausgeleuchtet, also gibt es keinen großen Unterschied zu einem Rennen bei Tag."

Was die Leistung des Lotus E20 in Singapur angeht, so glaubt Räikkönen, dass man ähnlich gut zurechtkommen wird wie beim Rennen in Valencia, als man auf Position drei ins Ziel kam. "In Monaco lief es für uns nicht gut, doch Valencia war eines der bisher besten Rennwochenenden für uns", so der 32-Jährige.

"Es besteht also kein Grund, warum wir nicht auch in Singapur gut sein sollten. Wie auf jedem Stadtkurs, ist es auch in Singapur schwierig, zu überholen. So weit vorne wie möglich zu starten wird deshalb für ein gutes Rennergebnis sehr wichtig sein." Bislang war die Qualifikation allerdings nicht die Stärke von Lotus.

Zuschauerrolle in Monza war für Grosjean sehr nützlich

Räikkönens Teamkollege Romain Grosjean durfte beim vergangenen Rennen in Monza nur die Zuschauerrolle im Team einnehmen, da er nach dem durch ihn verursachten Startunfall eine Strafe von einem Rennen Sperre absitzen musste. Statt ihm nahm der Belgier Jerome D'Ambrosio im E20-Cockpit Platz.

"Ich denke, für mich war es Moza sehr wichtig, das Team in der Garage zu unterstützen", kommentiert Grosjean seine Zuschauerrolle in Italien. "Das war sehr schön und ich denke, das braucht jeder Fahrer. Wir sind wie eine Familie und es bedeutete mir sehr viel. Zudem war es sehr nützlich, mit den Ingenieuren an der Boxenmauer zusammenzuarbeiten und die Daten zu analysieren. Man bekommt dadurch eine ganz andere Sicht darauf, wie die Autos funktionieren, wo die Unterschiede liegen, wo man sich verbessern kann und so weiter."

In Singapur ging Grosjean bereits 2009 an den Start, damals noch für das Vorgänger-Team Renault nachdem er dort den gefeuerten Nelson Piquet junior hatte. Im Rennen fiel der Franzose allerdings aufgrund von Bremsproblemen aus. "Singapur ist ein sehr außergewöhnliches Rennen, da es bei Nacht stattfindet", so Grosjean.


Fotos: Lotus, Großer Preis von Italien


"Ich konnte auf der Strecke bislang nicht sehr viele Erfahrungen sammeln, da ich 2009 dort kein einfaches Wochenende erlebte. Aber ich freue mich jetzt darauf, ins Auto zurückzukehren um die Strecke etwas besser kennenzulernen und eine gute Ausgangslage für den Rest der Saison zu schaffen. Ich möchte im Qualifying gut, so nah wie möglich an Kimi dran sein und so viele Punkte wie möglich für die Teamwertung holen."

Die Erwartungen Grosjeans fürs Rennen in Asien gestalten sich ähnlich wie die von Teamkollege Räikkönen: Er glaubt ebenfalls an eine Platzierung auf dem Podium und vergleicht die Strecke von Singapur mit der von Budapest, wo man bekanntlich gleich mit beiden Lotus' aufs Podium fuhr: "Was die Reifen angeht", so Grosjean, "sollten wir keine Probleme bekommen. Das Rennen dort ist immer interessant, also freue ich mich drauf."