Bottas hofft auf "lange Karriere bei Williams"

Testfahrer Valtteri Bottas sieht sich langfristig bei Williams, will in der kommenden Saison aber auf jeden Fall wieder Rennen fahren

(Motorsport-Total.com) - Von allen Testfahrern in der Formel 1 ist Valtteri Bottas in dieser Saison derjenige, der die meisten Kilometer abspult. Bereits bei acht der elf Grands Prix fuhr der junge Finne im ersten Freien Training den Williams von Bruno Senna und konnte so wichtige Erfahrungen sammeln. Dazu kam der 22-Jährige auch beim Young-Driver-Test in Silverstone reichlich zum Fahren. Bei seinen bisherigen Einsätzen wusste der amtierende Meister der GP3 zu überzeugen.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas

Valtteri Bottas möchte bei Williams vom Test- zum Einsatzfahrer aufsteigen

Bottas war teilweise schneller als sein Teamkollege Maldonado, wobei die Zeiten aufgrund der unterschiedlichen Programme am Freitagmorgen nur bedingt miteinander verglichen werden können. Wichtiger ist jedoch, dass Bottas nur wenige Fehler macht, was ihm im Team große Anerkennung einbrachte. Vor allem Toto Wolff, der vor Kurzem zum geschäftsführenden Direktor des Teams ernannt wurde, ist vom Finnen mehr als überzeugt. "Valtteri ist mit Sicherheit sehr talentiert und wir sind happy, dass wir ihn im Team haben", hatte Wolff kürzlich gegenüber 'Motorsport-Total.com' gesagt.

Auch Bottas fühlt sich im Team sehr wohl: "Ich genieße die Arbeit mit den Leuten und Frank treibt das gesamte Team an", wird Bottas von 'Autosport' zitiert. "Es ist ein Team mit einer großen Geschichte. Ich bin jetzt im dritten Jahr bei ihnen und fühle mich schon wie zu Hause." Daher denkt der 22-Jährige derzeit nicht an einen Wechsel zu einem anderen Team, sondern hofft darauf, auch sein Renndebüt in der Formel 1 bei Williams zu geben: "Es wäre ideal, wenn ich hier beleiben könnte. Ich hoffe auf eine lange Karriere bei Williams."

"Ich genieße die Arbeit mit den Leuten." Valtteri Bottas

Talent alleine reicht nicht aus

Bottas spekuliert darauf, das Team mit seinen guten Leistungen als Testfahrer zu überzeugen: "Bestenfalls will dich das Team verpflichten, weil sie wissen, dass du schnell bist." Allerdings ist der Finne realistisch genug, um zu wissen, dass Talent alleine als Eintrittskarte in die Formel 1 nur in den seltensten Fällen ausreicht. "Finanzielle Unterstützung hilft dir dabei nun einmal, so ist das in unserem Sport. Daher arbeiten wir auch auf diesem Gebiet, denn es ist ein Bonus für das Team und erhöht deine Chancen auf dem Fahrermarkt."

Wie groß seine Chancen darauf sind, schon im kommenden Jahr ein Renncockpit bei Williams zu ergattern, vermag Bottas nicht zu sagen: "Das ist schwierig zu sagen, ich weiß es wirklich nicht. Die Saison ist erst zur Hälfte gelaufen, und die Teams haben noch eine Menge Zeit, um ihre Entscheidungen zu treffen", meint der Finne. "Ich kann nichts ausschließen." Spekulationen, nach denen Bottas noch in dieser Saison Senna ablösen könne, hatte Wolff unlängst dementiert, indem er einen Fahrerwechsel "definitiv" ausschloss.

2013: Formel 1 oder Renault-World-Series

Ob nun in der Formel 1 oder nicht: Nach einem Jahr als Ersatzfahrer möchte Bottas in der kommenden Saison auf jeden Fall wieder Rennen fahren. Sollte es mit der Königsklasse nicht funktionieren, kämen für den 22-Jährigen nur zwei Serien in Frage: "Es gäbe in dieser Situation nur zwei Optionen für mich, das wäre die GP2 oder die Renault-World-Series (WSbR). Das sind die beiden stärksten Meisterschaften, außerdem sind die Autos richtig schnell."

Valtteri Bottas

Gelingt Valtteri Bottas 2013 der Sprung ins Williams-Renncokpit? Zoom

Dabei hat er jedoch schon eine klare Präferenz: "In der GP2 wäre es nicht möglich, das Freitagstraining zu fahren, aus diesem Grund haben wir uns in diesem Jahr dagegen entscheiden. Die World Series ist auf jeden Fall eine gute Option." Damit würde Bottas voll im Trend liegen. Schon seine Testfahrer-Kollegen Jules Bianchi (Force India) und Sam Bird (Mercedes) wechselten vor dieser Saison von der GP2 in die WSbR, um sich an den Grand-Prix-Wochenenden voll auf die Arbeit mit dem Formel-1-Team zu konzentrieren. Während die Rennen der GP2 stets im Rahmenprogramm der Formel 1 stattfinden, trägt die WSbR ihre Rennwochenenden zeitversetzt aus.