• 21.07.2012 21:36

  • von Dieter Rencken

Maldonado: "Ich muss aus meinen Fehlern lernen"

Pastor Maldonado geht optimistisch in den Großen Preis von Deutschland und will sich nicht nur im Rennen eher nach vorn als nach hinten orientieren

(Motorsport-Total.com) - Williams-Pilot Pastor Maldonado nimmt den Großen Preis von Deutschland aus der dritten Startreihe in Angriff. Nach einigen verschenkten Punkten bei den zurückliegenden Rennen gelobt der Venezolaner Besserung und will sich sowohl in Bezug auf die weitere Saison als auch hinsichtlich des Rennens am Sonntag nach vorn orientieren.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Pastor Maldonado hofft, die Rückspiegel am Sonntag nicht zu brauchen...

Im Interview spricht Maldonado über sein Qualifying auf dem Hockenheimring, über das spezielle Verhalten der Pirelli-Reifen und über seine Erwartungen für das Rennen sowie den weiteren Saisonverlauf.

Frage: "Pastor, bist du mit dem Verlauf des Samstags zufrieden?"
Pastor Maldonado: "Es war ein reibungsloser Tag. Wir waren hier von Beginn an vorn dabei, auch gestern schon. Im Team wurde alles richtig gemacht, vor allem die Strategie für das Qualifying. Ich war immer genau im richtigen Moment mit den richtigen Reifen auf der Strecke. Auf meiner letzten Runde habe ich zwei Sekunden liegengelassen, weil ich von der Bahn abkam. Dennoch reichte es für Rang sechs."

Frage: "Hast du das Maximale aus dem Auto herausgeholt?"
Maldonado: "Im Regen war ich nicht sonderlich glücklich. Es fiel sehr schwer, das Auto auf der Strecke zu halten. Morgen soll es aber nicht regnen, weshalb es für uns besser laufen sollte. Es ist nicht so, dass wir Regen nicht konkurrenzfähig wären, ein trockenes Rennen wäre mir aber lieber."

Frage: "Glaubst du, dass du auf dieser Strecke über genügend Erfahrung verfügst, um morgen alles richtig zu machen?"
Maldonado: "Ich denke schon. Heute war ich nicht mit viel Sprit im Tank unterwegs. Auf diesem Gebiet haben wir daher keine Daten, die wir analysieren könnten. Doch das Team wird sich schon eine gute Strategie für morgen überlegen. Es wird wichtig sein, mit den richtigen Reifen loszufahren. Die Strecke selbst kenne ich gut. Ich fühle mich bereit, vor allem dann, wenn es trocken ist."


Fotos: Pastor Maldonado, Großer Preis von Deutschland, Samstag


Frage: "Pirelli ist zum ersten Mal mit den aktuellen Reifen auf dieser Strecke. Wie beurteilst du das Verhalten der Reifen an diesem Wochenende bisher?"
Maldonado: "Um ehrlich zu sein, haben wir seit dem vergangenen Jahr so viel Arbeit investiert, um die Reifen zu verstehen, dass ich inzwischen ein gutes Gefühl diesbezüglich habe. Sie sind für alle gleich und jeder muss schauen, wie er mit ihnen über die Renndistanz kommt. Im Vergleich zu den Bridgestone-Reifen, die ich in der GP2-Serie und auch bei Testfahrten im Formel-1-Auto fuhr, verhalten sich die Pirellis eindeutig anders. Es sind einfach komplett andere Reifen, aber wenn man versteht, wie man mit ihnen fahren muss, dann kann man dem Team mehr Informationen geben und das Team kann das Auto noch besser auf die Reifen anpassen. Bei einigen Rennen haben wir es nicht geschafft, das Optimale herauszuholen. Bei anderen Rennen gelang es uns. Es ist aber nicht so, dass die Reifen inkonstant wären. Man muss sie einfach auf jeder Strecke aufs Neue verstehen."

Frage: "Orientierst du dich morgen angesichts deines Startplatzes in der dritten Reihe nach vorn oder konzentrierst du dich in erster Linie darauf, die Position zu halten?"
Maldonado: "Das hängt vor allem vom Tempo ab. Ich war bisher nicht mit viel Sprit im Tank unterwegs. Daher fällt es mir schwer, die Frage zu beantworten. Wir hatten bisher aber über die Renndistanz gesehen immer ein vernünftiges Tempo. Ich würde sogar sagen, es war besser als im Qualifying. Aus diesem Grunde hoffe ich, morgen um eine noch bessere Position kämpfen zu können."

Frage: "Deine Saison verlief bisher nach dem Schema 'Hero oder Zero'. Mit welchem Gefühl gehst du in die zweite Saisonhälfte?"
Maldonado: "Ich muss sicher aus meinen Fehlern lernen und mich voll und ganz auf den zweiten Teil der Saison konzentrieren. Ich will mir die Punkte, die ich liegengelassen habe, zurückholen. Ich glaube das ist möglich, denn wir haben inzwischen ein gutes Auto und das gesamte Team ist hochmotiviert. Ich fühle mich gut und denke nur noch an die Zukunft, nicht an die Vergangenheit."