• 08.06.2012 18:28

Vettel, Schumacher und Co. im EM-Fieber

Sie sind weit weg in Kanada, aber in Gedanken sind die Rennfahrer der Formel 1 auch bei der Fußball-EM und drücken ihren Teams die Daumen

(Motorsport-Total.com/SID) - Sebastian Vettel wünscht sich einen Liveticker, Michael Schumacher hat eine "konkrete Hoffnung" für das erste Spiel gegen Portugal: Deutschlands Formel-1-Stars sind in Montreal auch 6.785 Kilometer entfernt von Lemberg in Gedanken bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft vor deren EM-Auftakt. Und daher heißt am Samstag das Motto: Erst im Qualifying schnell fahren, dann rasch vor den nächsten Fernseher, um "Jogis Jungs" gegen Cristiano Ronaldo und Co. die Daumen zu drücken.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher, Nico Rosberg

Nico Rosberg und Michael Schumacher bei ihrem Besuch bei der Nationalelf

"Das Interesse ist schon da", sagt Vettel, der aber nach der Jagd nach der Pole-Position erst noch der Presse Rede und Antwort stehen und dann zum Meeting mit seinen Ingenieuren muss. "Ich hoffe, es gibt einen Liveticker, aber der Fernseher wird sicher auch schnell umgeschaltet", meint der Red-Bull-Pilot und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: "Die Mannschaft wird sicher auch unser Qualifying gucken."

Vettel drückt dem DFB-Team die Daumen und hofft, "dass sobald der Ball mal rollt, die ganzen Diskussionen und das Gerede aufhören und wir uns auf den Fußball freuen können. Ich hoffe, dass die deutsche Mannschaft mit dem richtigen Fuß ins Turnier startet. Der Rest wird sich dann zeigen."

Auch Rekordweltmeister Schumacher freut sich auf die EM: "Ich werde wie die meisten Fans dasitzen und die Daumen drücken. Ich habe 'Poldi' an seinem Geburtstag schon gesagt, dass er Gas geben soll", meint der Mercedes-Pilot, der zusammen mit Teamkollege Nico Rosberg die Fußball-Stars im Trainingslager in Südfrankreich noch besucht und danach auch beim Grand Prix in Monaco begrüßt hatte.

In der großen EM-Euphorie der Fans liegt nach Schumachers Meinung aber auch "eine gewisse Gefahr". "Es gibt einige Anwärter. Spanien und Frankreich fallen mir da konkret ein. Deutschland gehört zum Glück dazu, aber der Kuchen ist noch nicht gegessen. Ich hoffe, dass das jeder bei den Jungs auch so sieht." Einen konkreten Tipp für das Auftaktspiel gegen die Portugiesen will er nicht abgeben: "Ich habe eine konkrete Hoffnung - dass wir 2:1 gewinnen."

Auf dieses Ergebnis setzt auch Rosberg, der dem Team auch den EM-Titel zutraut. "Ich glaube, dass wir eine große Chance haben, denn wir haben eine Hammer-Mannschaft mit vielen starken Spielern. Allerdings war die Vorbereitung schwierig." Namensvetter Nico Hülkenberg wird nach dem Qualifying "sicher so schnell wie möglich einen Fernseher aufsuchen. Unser Meeting verschieben werden wir aber wohl nicht", meint der Force-India-Pilot.

Auch er traut der DFB-Elf einiges zu: "Ich glaube, dass unsere Mannschaft zu den Besten gehört, außerdem ist Deutschland immer eine Turniermannschaft. Da kann es gut sein, dass sich eine Dynamik entwickelt. Ich traue ihnen zu, ins Endspiel zu kommen und es zu gewinnen." Timo Glock will in Montreal hingegen erst mal "meine Arbeit machen, aber ich werde den Jungs die Stange halten", sagt der Marussia-Pilot.

In einen kleinen Gewissenskonflikt bringt die EM dann am Sonntag WM-Spitzenreiter Fernando Alonso. Denn "seine" Spanier spielen dann gegen Italien. "Meine Mechaniker sind natürlich alle für Italien. Das war beim letzten Mal auch schon so", meint der Ferrari-Pilot. "Ich bin aber hundertprozentig für Spanien. Logisch!"