Lotus: Räikkönens Problem anscheinend lösbar

Kimi Räikkönens Problem mit dem Differenzial sollte im Rennen kein Thema mehr sein - Romain Grosjean mit Balance in Montreal weiterhin unzufrieden

(Motorsport-Total.com) - Immer mehr scheint sich zu erhärten, dass der Lotus zwar ein grundsätzlich konkurrenzfähiges Rennauto ist, aber vor allem in mittelschnellen Kurven am besten funktioniert. Davon gibt es in Montreal nicht allzu viele, daher war das bescheidene Abschneiden im heutigen Qualifying zum Grand Prix von Kanada für die meisten Experten auch keine große Überraschung.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen hofft, dass er morgen mit spitzen Waffen kämpfen kann

Kimi Räikkönen belegte den zwölften Platz, scheiterte um 0,054 Sekunden am Top-10-Cut. Allerdings wäre unter normalen Umständen wohl mehr drin gewesen. "Es ist enttäuschend, schon in Q2 auszuscheiden, aber wir hatten Probleme mit dem Differenzial, sodass sich das Auto nicht so verhielt, wie es eigentlich sollte", klagt der Finne, dem der Hydraulikdruck bei 50 bar stecken blieb, sodass er aus den Kurven nicht optimal herausbeschleunigen konnte.

Geringe Zeitabstände tun doppelt weh

An und für sich keine große Sache, nur: "Wenn die Startaufstellung so eng ist, macht so etwas einen großen Unterschied", seufzt der "Iceman" enttäuscht. "Aber die Longruns gestern waren problemlos und wir haben in Sachen Reifen noch viele Möglichkeiten. Außerdem liegt uns das wärmere Wetter definitiv besser. Hoffentlich bekommen wir vor morgen alles richtig hin. Das Rennen zählt, also schauen wir mal, was geht."

Es sieht so aus, als sei das Problem bis dahin zu lösen: "Ich habe keinen Zweifel daran, dass wir Kimis Problem für morgen reparieren können", sagt Chefingenieur Alan Permane. "Wir können in den Daten Symptome sehen und haben diese sehr früh erkannt. Wir haben Kimi während des Qualifyings informiert, dass es ein Problem gibt. Es war während der Session nicht so einfach hinzubiegen, aber ich bin sehr optimistisch, dass sich das über Nacht richten lässt."

Grosjean rätselt über die Reifen

Räikkönen habe eine "gute Leistung" gebracht, "sich dort zu qualifizieren", lobt Permane und sagt über Romain Grosjean: "Romains erste Runde auf angefahrenen Reifen war gut. Die neuen Reifen gaben ihm aber nicht den Grip und das Vertrauen, das er sich erhofft hatte, und so war seine Runde nicht schneller. Ungewöhnlich, dass wir bei diesen Bedingungen ein Aufwärm-Problem haben, aber wir werden uns das genau anschauen."

Der junge Franzose war im ersten und dritten Sektor gleichauf mit den vorderen Fahrzeugen, ließ aber im Mittelsektor einige Zehntelsekunden liegen. "Wir hatten uns sicher ein bisschen mehr erwartet", so der Siebte des Qualifyings, "aber es ist schwierig, diese Strecke richtig zu treffen, und der große Temperaturunterschied von gestern auf heute hat nicht geholfen. Zwar liegen uns die wärmeren Temperaturen etwas besser, aber nicht so gut wie gedacht."

Romain Grosjean

Fühlt sich mit der Balance seines Lotus nicht wohl: Romain Grosjean Zoom

"Das Auto fühlte sich ganz gut an, aber der letzte Run hätte besser sein können. Schade", gibt er selbstkritisch zu Protokoll. "Trotzdem ist es nie schlecht, in Q3 zu sein, und es ist ein langes Rennen. Unser Auto war diese Saison meist recht schonend zu den Reifen. Hoffentlich bringt uns das morgen was. Das letzte Mal, als ich Siebter der Startaufstellung war, landete ich auf dem Podium. Vielleicht klappt das ja morgen auch wieder!"

Permane rechnet mit Einstoppstrategie

Aber mit welcher Strategie? "Der Reifenverschleiß ist sehr gering, daher werden einige auf einen Stopp gehen", vermutet Permane und unterstreicht damit die Vorhersage von Pirelli-Sportchef Paul Hembery. Für Grosjean und Räikkönen sieht er durchaus noch Chancen, sich nach vorne zu kämpfen, denn: "Überholen ist hier dank DRS und der langen Geraden durchaus möglich. Es wird auch nicht einfach, aber sicher einfacher als in Monaco."

Und: "Nach dem gestrigen Regen war die Strecke schmutzig, daher entwickelte sie sich heute stark weiter", erklärt Permane. "Es war aber nicht besonders schwierig, diese Evolution vorherzusehen. Trotzdem hatten wir mehr Probleme als sonst mit dem Setup. Mit den harten Bremszonen hier die richtige Balance zu finden, um am Scheitelpunkt nicht zu viel Untersteuern zu haben, fiel uns schwer. Besonders Romain fühlt sich nicht so wohl wie sonst."


Fotos: Lotus, Großer Preis von Kanada, Samstag


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