Caterham: Mehr war nicht drin

Mit den Startplätzen 18 und 19 holen die Caterham-Piloten das Maximum heraus - Witali Petrow schließt im Rennen eine Ein-Stopp-Strategie aus

(Motorsport-Total.com) - Die Hoffnung bei Caterham erfüllte sich nicht: Auch im gestrigen Qualifying zum Grand Prix von Kanada blieb Heikki Kovalainen und Witali Petrow der Sprung in Q2 verwehrt. Mit den Startpositionen 18 und 19 ließen die beiden jedoch immerhin Jean-Eric Vergne im Toro Rosso hinter sich. Mehr war nach Einschätzung von Kovalainen nicht drin: "Wir haben das erreicht, was möglich war", sagt der Finne. "Wir wussten nach dem dritten Freien Training, dass der Einzug in Q3 nicht realistisch war. Wir sind nicht schnell genug."

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen kam nicht über den 18. Startplatz hinaus

Kovalainen setzte sich einmal mehr im Teamduell durch, obwohl seine schnellste Runde nicht perfekt war. "Auf meiner schnellen Runde habe ich im letzten Sektor einen Fehler gemacht und Zeit verloren. Das hat mich aber glücklicherweise keine Position gekostet." Aber auch ohne den Fahrfehler wäre der Einzug in den zweiten Abschnitt der Qualifikation nicht möglich gewesen. "Ich habe zwei oder drei Zehntelsekunden verloren, das hätte nicht für Q2 gereicht. Ich habe alles riskiert, aber es hat nicht ganz geklappt", erklärt Kovalainen.

"Der Reifenabbau war heute sehr seltsam." Witali Petrow

Teamkollege Petrow kämpfte im Qualifying aufgrund der höheren Temperaturen mit den Reifen. "Vorgestern war es wirklich gut. Im dritten Training war es auch gut, weil es noch kühler war. Mit steigender Temperatur wird der Reifen stärker abbauen", berichtet der Russe. Gestern stellte sich die Situation jedoch anders dar. "Der Reifenabbau war heute sehr seltsam. Die Hinterreifen haben schnell abgebaut, aber die Vorderreifen waren schwierig auf die richtige Temperatur zu bringen. Daher hat auch kaum jemand seine Bestzeit in der ersten Runde gefahren."


Fotos: Großer Preis von Kanada, Samstag


Nachdem es morgen noch wärmer werden soll, steht für Petrow fest: "Ein Stopp wird unmöglich sein. Wäre morgen das Wetter wie am Freitag, dann wäre ein Stopp leicht möglich. Aber für mich ist morgen eine Ein-Stopp-Strategie unmöglich. Ich mag das warme Wetter, aber kühlere Temperaturen oder Regen würden uns mehr helfen." Teamkollege Kovalainen will im Rennen vor allem durchfahren, um so von Überraschungen zu profitieren. "Wir sind in der Position, die wir erwartet haben, morgen im Rennen kann alles Mögliche passieren. Unser Ziel muss daher sein, das Rennen zu beenden."

Am Kurs in Montreal, der nur auf dem ersten Blick einfach aussieht, hat Petrow gefallen gefunden. "Es gibt zwar nicht so viele Kurven, aber einige sind schwierig zu nehmen. Wenn du einen Fehler machst, kostet dich das viel Zeit." Der Circuit Gilles Villeneuve gilt wegen der wenigen Auslaufzonen als eine der gefährlicheren Strecken im Formel-1-Kalender. Für Petrow hingegen ist der Kurs in Mugello, den er nach den Testfahrten hart kritisierte, wesentlich furchterregender.

"Mugello ist gefährlicher." Witali Petrow

"Mugello ist gefährlicher. Dort fährst du einige Kurven im vierten oder fünften Gang. Hier fährst du im zweiten, maximal im dritten Gang. Wenn du die Mauer triffst, ist der Einschlag nicht so hart", erklärt der Russe den Unterschied. "Wenn du in Mugello in den schnellen Kurven abfliegst, dauert die Reparatur des Autos einen ganzen Tag und nicht nur zwei Stunden, so wie es bei Heikki der Fall war."